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Sonntag, 6. März 2016

Schweizer ESC-Sprichwort: Was einmal klappt, klappt auch ein zweites Mal

Ach ja, der Schweizer Vorentscheid liegt nun zwar schon eine Weile zurück (13.02.16) aber in dem ganzen Trubel um den Super Saturday ging das irgendwie unter. Aber jetzt ist die Schweiz dran!

Die Schweiz war ja 1956 das erste Land, welches den ESC gewinnen konnte. Ein zweites Mal schaffte das 1988 eine kleine, heute unbedeutende Kanadierin, nämlich Céline Dion, aber zu der kommen wir später. Die Bilanz der letzten 10 Jahre ist ähnlich ernüchternd, wie der aktuelle Frankenkurs. 7 Mal im Halbfinale ausgeschieden, im Finale 1 Mal Letzter und die beste Platzierung der letzten 22(!) Jahre erreichte Sebalter 2014, als 13. Der Glanz ist den Schweizern völlig abhanden gekommen und die Qualifikation fürs Finale ist schon zu einer Art Sensation geworden.

Wie eigentlich jedes Jahr, veranstaltete die Schweiz einen öffentlichen Vorentscheid. Nun ist es in dem 3-Sprachen-Land etwas schwierig, fair zu entscheiden, wer denn an diesem Vorentscheid teilnehmen darf und genau deswegen wurden die 6 Startplätze folgendermaßen zusammengesetzt. 3 Songs werden vom deutschsprachigen Sender auserwählt, 2 vom französischsprachigen und einer vom italienischsprachigen. Der Deutschsprachige Sender lädt übrigens auf seiner Website alle eingereichten Titel hoch und lässt die Welt abstimmen, wer nun ins Finale soll. Da sind so manche amüsante "Perlen" dabei. Die anderen beiden Anstalten machen das alles intern. Und am Ende haben wir 6 Starter.

Die eigentliche Show läuft relativ simpel ab. Jeder singt sein Lied und einen frei ausgewählten Coversong, um seine musikalische Genialität zu beweisen oder eben genau das Gegenteil. Das Publikum stimmt dann ab und diese Stimmen werden dann im Verhältnis 1 zu 1 mit den Wertungen der Jury verrechnet. 

Mich hat etwas gewundert, dass man Mélanie René in die Jury setzte. Das war diese Frau.



Die aller, aller Letze des ESC´s 2015 sollte also Mitentscheiden, wer die erfolgsversprechendste Wahl für die Schweiz ist. Wir reden von der Frau, die sage und schreibe 0,328% der Gesamtstimmen erhielt. Ich möchte nicht spotten, aber die ÖDP erlangte bei der Bundestagswahl 2013 auch 0,3% der Stimmen und die fragt auch keiner, wenn es um die politische Zukunft eines Landes geht! Aber in der Schweiz ist das offenbar möglich. 

Aber nun wirklich zum Vorentscheid! 

Dieser war nicht wirklich hochklassig, aber wirklich ertragbar. 2 Lieder konnten sich etwas absetzen. Das eine war voller aufgeblasener Einhörnern in denen Männer steckten und die spätere Siegerin.

Rykka heißt die lockige Blondine, die mit ihrem Lied the last of our kind für die Schweiz beim ESC antreten wird.



Rykka wurde in Vancover, also Kanada, geboren. Außerdem ist sie dort aufgewachsen. Ach ja und sie lebt dort bis heute. Mit der Schweiz verbindet sie anscheinend ihre genetische Herkunft, aha. Damit hat sie mehr mit der Schweiz zu tun, als Céline Dion. Aber es verbindet die Beiden doch relativ viel. Das gemeinsame Heimatland und die Tatsache, dass beide nach unerfolgreichen Schweizer ESC-Jahren auserwählt wurden. 

Der Song ist eine Midtempo Ballade mit einem starken Refrain, wenn dieser richtig gesungen wird. Kompositorisch ist es wirklich großes Kino, der Spannungsaufbau zum Refrain ist klasse geglückt und in diesem explodiert alles. Der Text ist an einigen Stellen etwas notgedrungen oder es werden Zweckreime benutzt: "And its stronger, stronger than water"  Aber Lyrics spielen beim ESC keine Rolle. Der typische Tonartweschsel zum Schluss ist ein weiteres Spannungselement. 

Stimmlich muss sie einige Klassen zulegen, denn das was sie beim Vorentscheid "geleistet" hat, war wirklich schrott. Interessanterweise hat sie die komplexe Bridge gesanglich relativ gut rüber gebracht, also sie kanns doch!

Ein klares Konzept für Stockholm hab ich auch noch nicht im Kopf, aber sie muss weg von diesem Engelsoutfit. Der Song dürfte düster präsentiert wahrscheinlich besser ankommen als eine ganz in Weiß getunktes Etwas. Die Frisur sollte dann auch geändert werden. Aber all diese Gedanken sind müßig, solange sie ihre Stimme nicht in den Griff bekommt. 

In Stockholm kann das bei guter Leistung fürs Finale reichen, aber den Umbruch für die Schweizer ESC Zukunf wird sie auch nicht schaffen. Allerdings kann sie auf nur magere Nachbarschaftshilfe hoffen, da es ja das Osteuropäische Halbfinale ist. Aber sie könnte sich ja Tipps von Oma Céline holen, Gerüchten zufolge hat sie ja jetzt etwas Platz Zuhause...

UPDATE 13.03.16: Wenn ihr wissen wollt, wie toll das Lied ohne ihre schreckliche Livestimme klingt, dann schaut euch dieses Video an. Selbe Performance, aber eben nicht live und dadurch klassen besser. 



UPDATE 02.04.16: Rykka hat auf dem Eurovisiontreffen in Riga gerade in einem Interview bekannt gegeben, dass sie ihre Performance, im Vergleich zum Vorentscheid, ändern wird. Genaueres gab sie nicht bekannt außer, dass es sehr stark von der Natur inspiriert sein wird. Ich hoffe nicht, dass sie eine zweite Mélanie René wird. Wie das aber nun zum Song passt, bleibt wohl ihr Geheimnis und durch eine kaputte Performance, erhöhen sich ihre Chancen auch nicht. 

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