Lisboa 2018

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Dienstag, 31. Mai 2016

Der bosnische Sender löst sich auf!

Es musste ja so kommen. Die Rundfunkanstalt in Bosnien und Herzegowina (BHRT) löst sich zum 30. Juni auf. Laut der Website von Radiosarajevo, liegt das an den unfassbar hohen Schulden, die in den letzten Jahren angehäuft wurden. Im Artikel spricht man von, in Euro umgerechnet, 12,7 Millionen Euro. Dieser riesige Schuldenberg setzt sich aus den Schulden der bosnischen und der serbischen Rundfunkanstalt zusammen. 

Da der Sender am 30.Juni jegliches Signal stoppt und kein Programm mehr ausstrahlt, könnten dunkle Zeiten auf die bosnischen Zuschauer zukommen. Ich bin nicht wirklich gut über die verzweigte Rechtesituation in Bosnien informiert, aber der Sendestopp könnte dazu führen, dass die finale Phase der EM nicht ausgestrahlt wird. Aber auch die Olympischen Spiele in Rio sind in Gefahr. 


Hier die Rundfunkanstalt in Sarajevo. Das Gebäude zeigt bereits die Probleme.

Durch dieses Auflösen kommt man der EBU zuvor, bei denen wahrscheinlich die Schulden gemacht wurden. Ich hoffe wirklich, dass sich die Zahlen auf diese Schulden beziehen, da die EBU ja schon Schritte angedroht hat. Mit dieser Aktion kam man der EBU allerdings zuvor und unterbricht nur die Mitgliedschaft und wird nicht wie Rumänien ausgeschlossen. Das hat wahrscheinlich den Vorteil, dass man einfacher wieder eintreten kann.

Aber die Probleme bleiben natürlich da, werden aber nur an andere Institutionen abgegeben. Denn die EBU wird natürlich weiterhin auf ihr Geld pochen und wenn die bosnische Regierung das nicht liefern kann, scheut die EBU bestimmt nicht vor weiteren Maßnahmen. 

Somit natürlich zum elementaren: Zur ESC-Teilnahme. Denn die ist für 2017 sehr sehr unwahrscheinlich und im aktuellen Status unmöglich. Es ist nämlich nicht bekannt, wie lange der Sender vom Netz geht. Aber selbst, wenn es eine wirklich nur kurze Zeit wäre, müssten ja noch die Schulden beglichen werden. Somit darf man sich für 2017 schon einmal verabschieden.

Falls nun mit dem Argument gespielt wird, dass sie doch 2016 nicht zum Contest zurückkehren hätten dürfen, wenn es finanziell doch so schlecht um sie stand, hat man sich nicht informiert. Denn die Rückkehr wurde ausschließlich durch private Sponsoren und die Künstler bezahlt. Die öffentliche Hand und damit der staatliche Sender zahlten keinen Cent. Das war wahrscheinlich auch gar nicht möglich.

Somit müssen wir uns nach Rumänien im letzten Jahr von der nächsten ESC-Größe verabschieden. Bosnien sorgte für einige unvergessliche Momente beim ESC. Sei es Deen 2004 mit seinem Fremdschäm-Song "In the disco" oder das Flüchtlingsdrama meets Romeo und Julia in 2016 , wieder mit Deen, Bosnien war immer für den Augenblick gut. 

Und was wünschen wir Bosnien? Auf gar keinen Fall eine überschnelle Rückkehr. Ein gesunder Sender, der zwar im Aufbau mehr Zeit benötigt, aber dann stabil und möglichst jährlich teilnehmen kann. Hoffen wir, dass man es schafft die Korruption einzudämmen und den Rundfunkbeitrag überall erheben zu können. Dazu braucht man die Unterstützung und den Willen der Politik. Und daran  könnte es scheitern. Bosnien ist nicht tot, sondern auf einer Reise. Und damit wir sie bis zur Rückkehr gut in Erinnerung behalten, schauen wir einfach die alten Beiträge.



Samstag, 28. Mai 2016

Ukraine lädt ein, aber wer wird kommen?

Die Ukraine hat der EBU bereits versichert, dass sie den ESC austragen wollen und auch werden. Nun werden liebevoll die Einladungen per Hand geschrieben, mit etwas Glitzer und einigen Stickern verschönert und an die Rundunkanstalten in ganz Europa verteilt. Aber wer wird die Einladung annehmen und wer wird aus den unterschiedlichsten Gründen schmollen? Das alles ist natürlich hoch spekulativ, aber die post-ESC-Depression hat mich auch erreicht und das ist ein guter Weg, um sich jetzt schon auf das neue ESC-Jahr einzustimmen. Und dieses könnte das kontroverseste und von Nebensächlichkeiten bestimmtestes ESC-Jahr seit 2009 werden. Ich hoffe es nicht. 

Zunächst zu den Ländern, bei denen ich mir  sicher mit einer Teilnahme bin.

1. Ukraine: Klar, als Ausrichter sollte man natürlich am ESC  teilnehmen. Ohne große Begründung kann man hier von einer Wahrscheinlichkeit von 100% ausgehen.

2. Schweden: Das Melodifestivalen wurde für 2017 angekündigt und der ESC hat ja ohnehin eine riesige Popularität im skandinavischen Staat. Ein Aussetzen von Schweden ist ungefähr so wahrscheinlich, wie ein Titelgewinn von Schalke. 98%

3. Estland: Trotz des Ausscheidens von Jüri im Halbfinale ist das Interesse am ESC in Estland ungebrochen. Das Eesti Laul wurde auch schon exakt terminiert und zwar auf den 4. März. Estland wird uns also auch im nächsten Jahr einen spannenden und interessanten Vorentscheid liefern. 97%

4. Niederlande: Die Holländer haben das Finale in Stockholm wieder erreicht und die Einschaltquoten gingen in ungeahnte Höhen. Drum wäre der Ausstrahler ziemlich bescheuert, wenn er sich diese Quoten durch eine Nichtteilnahme durch die Finger gehen lassen würde. Einige Zeitungen berichten sogar schon, dass man den Act für 2017 bereits gefunden habe: O´G3NE. 95%  

5. Frankreich: Nach der sensationellen Platzierung von Amir, wurde scheinbar der Hunger auf mehr in Frankreich geweckt. France 2 möchte den ESC extrem aufwerten und dazu sollte natürlich eine Teilnahme kein Traum sein. Der Vorsitzende der französischen Delegation schrieb am Finalabend auf Twitter, dass heute bereits der erste Tag für den ESC 2017 sei. 93%

6. Deutschland: Auch Deutschland wird wohl ziemlich sicher teilnehmen und sich ein weiteres Mal blamieren, sollte Thomas Schreiber weiterhin jeden Misserfolg aussitzen. Allerdings mehren sich die Stimmen, die für eine Nichtteilnahme plädieren. Für 2017 scheint das noch keine Mehrheit zu gewinnen, aber wenn wir von Jahr zu Jahr Letzter werden, wäre dieser Schritt alles andere als überraschend. 92%

Nun zu den Ländern, die wir wohl auch in der Ukraine sehen werden, aber noch keine Angaben zum nächsten Jahr gemacht haben.

7. Malta: Ira Losco kratzte an der Top10-Marke für das ESC-Verrückte Mittelmeer Inselchen. Das MESC erfreut sich auch riesiger Popularität und nach dem JESC hätte man auch schon eine Halle, in welcher man dann auch den Vorentscheid austragen könnte. Ein Problem sollte der JESC für eine ESC-Teilnahme nicht darstellen, da selbst Bulgarien im letzten Jahr beides verbinden konnte. 89%

8. Belgien: Dank der zweiten Top-10 Platzierung in Folge gehört Belgien auch zu den Ländern, die wir 2017 wiedersehen könnten. Da sich das geteilte Belgien bei den Beiträgen immer abwechselt, wird sich nächstes Jahr der französische Sender an der Bestmarke von Loic aus 2015 die Zähne ausbeißen. 88% 

9. Lettland: Supernova ist zwar nur ein kleiner Vorentscheid, aber er überzeugt mit musikalischen Besonderheiten...und natürlich mit Aminata. Sie könnte ja zum dritten Mal in Folge den Beitrag für Lettland schreiben, denn langweilig und eintönig wird es mit ihren Songs nicht. 85%

10. Island: Die Isländer sind das wohl ESC-Verrückteste Volk auf der gesamten Welt. Auch dieses Jahr gab es eine Einschaltquote von der Dimension einer Wahl in Russland: 95%. Die Isländer wollen also, die Rundfunkanstalt, die ja wie alle finanziell nicht gerade super aufgestellt ist, wird diesem Wunsch wohl erfüllen, trotz des zweiten Ausscheidens in Folge.  84%


11. Litauen: Auch das dritte Land des Baltikums schätze ich als ziemlich sicheren Teilnehmern ein. Den Vorentscheidsmarathon von 2016 werden wir wohl auch 2017 aus Litauen serviert bekommen. Dank der guten Platzierung von Donny wird das kleine Land mit der großen Diaspora wohl auch in der Ukraine seine Zelte aufschlagen. 83%

12.UK: Als Big-5 Land ist Großbritannien im Finale gesetzt und sorgt damit immer für einen potentiellen letzten Platz. Dennoch ist der Kommentator Graham Norton Kult und daher wird man auch die Reise nach Osten auf sich nehmen, um wieder einen hinteren Platz zu kassieren. 82%

13. Norwegen: Agnete sorgte für das erste Halbfinal-Aus seit 2011 für Norwegen. Wahrlich unverdient war das natürlich nicht und auch bei den Fans war sie wegen ihrer seltenen Auftritte nicht äußerst beliebt. Aber man konnte ja im Vorentscheid sehen, dass Norwegen einiges besseres zu bieten hat. Also dürften wir auch 2017 die wohl beste Eröffnung eines Vorentscheids aus Norwegen sehen, wie schon in den Jahren 2015 und 2016. 80%  

14. Spanien: Trotz der eher mittelmäßigen Ergebnisse Spaniens, werden wir sie wohl auch 2017 in der Ukraine teilnehmen. Als Big-5-Teilnehmer im Finale bereits gesetzt, blamiert sich Spanien selten und wird wohl ein weiteres Mal eine gestandene Sängerin zum ESC schicken. 78%

15. Österreich: Die Quoten in Österreich sind nach dem Heim-ESC hoch geblieben, was auch an der dritten Finalteilnahme in Folge liegen könnte. Dank des Vorentscheids wurden auch einige neue Talente entdeckt, die wohl im nächsten Jahr um das Ticket kämpfen werden und vielleicht sogar ohne Laufband. 75%

16. Italien: Zum ersten Mal übertrug Rai 1 den ESC und das könnte dem angekratzten Image des Wettbewerbs gut getan haben. Das Sanremo-Festival überstrahlt natürlich alles, aber da gewinnt ja sowieso Italien. Aber Italien zeigt sich doch stabil seit seiner Rückkehr. 73%


17. Israel: Kaum ändert man den Vorentscheid läuft es in Israel. Die Castingshow wurde auch schon für 2017 bestätigt und kann damit problemlos als Vorentscheid herhalten. Das einzige, was der Teilnahme noch im Wege stehen könnte wäre eine Verschärfung der aktuellen politischen Lage oder eine Teilnahme eines arabischen Staates. 71%

Mit diesen 16 Ländern rechne ich sicher nächstes Jahr in der Ukraine. Bei den anderen gibt es natürlich einige Unsicherheiten, die eine Teilnahme gefährden könnten. Bei den folgenden Ländern rechne ich eher mit einer Teilnahme.

18. Georgien: Das zweite Heimatland von Thomas G:son schaffte den zweiten Finaleinzug in Folge mit der Hilfe des charismatischen Musikproduzenten. Spannungen in der Region könnten ein Fernbleiben verursachen und auch die finanzielle Lage des Senders ist mir unbekannt. 69%

19. Finnland: Das skandinavische Sorgenkind stand ja 2016 nicht alleine da, da ihm alle Skandinavier die ins Semi mussten folgten. Dennoch war es die mittlerweile zweite Niederlage in Folge. Möglicherweise muss am Vorentscheid gearbeitet werden, aber ein Fernbleiben liegt leider nicht mehr im Rahmen des Unmöglichen. 67%

20. und 21. Armenien und Aserbaidschan: Die beiden Konfliktparteien teilen das Schicksal bei ESC, unglaublich erfolgreich zu sein. Rein von der Finanzierung gäbe es bei beiden Ländern kein Problem, aber der wieder aufflammende Konflikt könnte zum fernbleiben führen. Sollte es allerdings bei der aktuellen Spannung bleiben und keine weiteren Provokationen gestartet werden, ist eine Teilnahme sehr wahrscheinlich. Bei Armenien besteht dazu noch das minimale Risiko eines Ausschlusses, wegen einer politischen Flagge während des Semifinals. 67%

22. Ungarn: Einmal mehr konnte man sich für das Finale qualifizieren und erzielte dort eine hintere Platzierung. Das A Dal Festival erfreut sich großer Beliebtheit und damit könnte es so einfach sein. Doch Ungarn hat einen europakritischen Präsidenten, der wegen des Contests 2016 politische Dimensionen beim ESC riechen könnte. Sollte das der Fall sein, kann man sich nicht mehr sicher über die Teilnahme sein. 64%  

23. Zypern: Nach 2015 erreichte man auch 2016 wieder das Finale und die Rundfunkanstalt hat finanziell wohl das gröbste hinter sich, nachdem Zypern ja tief in der Krise steckte. Somit werden auch sie die Fähre Fahrt in die Ukraine antreten. 60%

24. Schweiz: Eigentlich spricht alles gegen eine Teilnahme, da man zweimal Letzter in Folge wurde und keine Aussicht auf Besserung vorhanden ist. Aber offenbar haben sie schon zugesagt, das sehe ich aber noch etwas kritisch. Daher schätze ich sie hier ein. 58%

25. Dänemark: Auch der letzte skandinavische Wikinger habe ich auf dem Zettel. Auch wenn Dänemark zurzeit ein Tal der Tränen durchschreitet, wird das traditionsreiche MGP wohl erneut ausgetragen werden. 57%

26. Portugal: Portugal hat bereits bei seiner Absage für 2016 für 2017 zugesagt. So ganz traue ich dem Braten noch nicht, aber ich hoffe wirklich, dass uns Portugal 2017 bereichert. 56%

Mit diesen 26 Länden müssen wir im nächsten Jahr rechnen., damit hätten wir ein Finale sicher. Bei den nächsten steht für mich alles auf der Kippe. >50% haben eine Tendenz zur Teilnahme, <50% zum aussetzen.

27. Tschechien: Dank der Finalqualifikation  könnte sich das Interesse am ESC im Land doch etwas vergrößert haben. Allerdings wurde die wohl bekannteste Tschechin im Musikbusiness geschickt und konnte nur einen 25. Platz heraus holen. Zweifel an der Teilnahme sind vorhanden, aber ich hoffe. dass sich Tschechien für eine Teilnahme entscheidet. 55%

28. Bulgarien: Poli holte die sensationell beste Platzierung, die man je in Bulgarien gesehen hat. Finanziell steht es nicht gut um den Sender, aber mit Hilfe privater Sponsoren war eine Teilnahme möglich. Mit dem selben Konzept könnte man auch 2017 antreten. Die Frage bleibt da aber, wer denn für Bulgarien antreten soll, da Poli dort ja der absolute Megastar ist. 55% 

29. Serbien: Bei den Balkannationen eine Deutung zu erstellen ist sehr schwierig, aber das wohl ESC-Affinste Land ist Serbien. Ein etwas enttäuschendes Ergebnis 2016 sollte nicht genügen, um eine weitere Teilnahme zu verhindern. Aber wie gesagt, man muss vorsichtig bleiben, denn es kann noch alles geschehen. 55%

30. Slowenien: Das neue Studio für den Vorentscheid sieht sehr schön aus und sollte auch im nächsten Jahr genutzt werden. Dennoch sieht es finanziell nicht gut aus und auch das Interesse in Slowenien soll sich ziemlich in Grenzen halten. 55%

31. Polen: Nach der Rückkehr 2014 konnte man sich bisher jedes Jahr für das Finale qualifizieren. Somit gibt es aus Wettbewerbssicht nichts, was gegen eine Teilnahme spricht. Allerdings kann durch die aktuelle Pis-Politik der Gedanke der europäischen Idee verloren gehen. Auch, weil beim Sender ja nur noch eingesetzte Journalisten arbeiten. 54%

32. Irland: Nicky sagte ja, dass nicht einmal U2 für Irland den ESC gewinnen könne. Nun das könnte stimmen, aber dennoch hat das nichts mit ihm zu tun. Schlechter Verlierer. Die Iren verlieren aber auch langsam die Geduld, da 2013 das letzte Finale mit irischer Beteiligung war. Der König liegt auf der Intensivstation. 54%

33. Albanien: Das altehrwürdige Festival wird wohl auch wieder zu Weihnachten 2016 ausgetragen werden und damit auch der Künstler für den ESC benannt werden. Ob sich Albanien allerdings noch für den ESC interessiert bleibt offen. Es bleibt spannend. 53% 

34. Kroatien: Angeblich soll die Gewinnerin von the voice für Kroatien beim ESC teilnehmen, bestätigt ist aber noch nichts. Da auch bei Kroatien immer alles möglich ist, kann man sich noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. 51%

35. Weißrussland: Seit 2 Jahren nicht mehr im Finale vertreten, gepaart mit dem Austragungsort in der Ukraine könnten für eine Pause von Weißrussland beim ESC sorgen. Es wird spannend, wie sehr man sich an seinen großen Bruder Russland halten wird, dass ja sehr kritisch dem ESC in der Ukraine gegenüber steht. 51%

36. Griechenland: Nachdem 2016 zum ersten Mal überhaupt kein griechischer Act seit 2000 im Finale stand und man zum ersten Mal im Halbfinale stecken blieb, könnte der ohnehin schon angeschlagene Sender in Griechenland, eine Pause in Erwägung ziehen. Die aktuelle Griechenland-Krise ist zwar nicht mehr so groß in den Medien, jedoch hat sie sich kaum entspannt. Daher kann man nicht wissen, ob die Griechen das Geld aufbringen können, aber bisher haben sie es ja immer geschafft. 51%

37. Russland: Dazu muss man glaube ich keine Worte verlieren, es wird interessant werden, ob Russland die "Schmach" über sich ergehen lässt. Ich persönlich befürchte eine Absage. 49%

38. Australien: Für mich war eigentlich klar, dass Australien nach 2015 keinen Fuß mehr zum ESC setzten darf, da habe ich mich zum Glück getäuscht. Somit ist einer Teilnahme 2017 eigentlich argumentativ nichts mehr entgegen zu setzen. Allerdings sicherte sich Australien die Rechte für einen ESC in Südostasien. Da noch keine Termine bekannt sind und Australien dort wohl die Vorreiterrolle übernehmen soll, ist die Teilnahme 2017 noch sehr wackelig. Aber scheinbar muss es das bei Australien und dem ESC. 47%

39. San Marino: Bei San Marino müsste man sich keine Sorgen wegen des schlechten Ergebnisses machen, das hat sie auch in den vergangenen Jahren nicht an der Teilnahme gehindert. Nun hat man aber dank der neuen Regeln das Phänomen, dass San Marino, da es kein Televoting besitzt, nur 12 Punkte vergeben kann, alle anderen Länder hingegen 24. Das soll durch ein Stellvertretervoting ausgeglichen werden, dennoch gefällt das den Verantwortlichen in San Marino nicht. Hoffentlich verlieren wir nicht unseren letzten Mikrostaat. 45%

Bei den restlichen Ländern sprechen leider einige Komponenten gegen eine Teilnahme, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren. 

40. Moldawien: Was für eine Teilnahme spricht ist einzig, dass der ESC im Nachbarland stattfindet und dadurch wenig Reisekosten anfallen. Aber ansonsten gilt es als sehr unsicher, ob Moldawien einmal mehr am ESC teilnimmt. Nachdem der große Bruder Rumänien ja ausgeschlossen wurde, weiß man nicht wie es finanziell um den moldawischen Sender steht. Die sonst so erfolgreiche Republik befindet sich dazu seit 2014 in einem ESC-Tief, dazu kommen noch die Korruptionsvorwürfe beim Vorentscheid. Es sieht nicht gut aus. 39%

41.Slowakei: Die Slowakei ist ja sehr verbunden mit Tschechien und durch den aktuellen Erfolg im Nachbarland, könnte das Interesse wieder geweckt werden. Zu optimistisch sollte man allerdings nicht sein, da der Sender ja aus finanziellen Gründen dem ESC fernblieb. Aber immerhin gab man bekannt, dass man eine Teilnahme nicht kategorisch ausschließt. 36%

42. Montenegro: Es könnte ja so einfach sein, wenn Montenegro einfach jährlich seine tolle Balkanballade schicken würde. Aber sie probieren es ja immer mit Krach. Auch Montenegro ist anscheinend mit den aktuellen Regeln unzufrieden und daher soll es auf Facebook eine Stellungnahme geben, die einen Rückzug nahelegt, von offizieller Seite wirkt das fast schon wie eine Absage. 30%

43. Türkei: Die Türkei kündigte ja eigentlich schon 2016 eine Rückkehr an, doch gekommen sind sie nicht. Auch für 2017 teilt man wieder ein Grundinteresse mit, aber die Regeln, wegen denen die Türkei ja aussitzt, gelten immer noch (Big5). Dazu die aktuelle politische Lage mit Europa - Es sah letztes Jahr eher nach einer Teilnahme aus. 29% 

44. Mazedonien: Auch für Mazedonien sieht es sehr schlecht aus, da nicht einmal die heimliche Königin das Finale erreichen konnte. Kaliopi ist keine Wettkämpferin, daher scheint eine sofortige Rückkehr ausgeschlossen. Ob der Sender einen jungen Interpreten finanzieren kann, ist ebenfalls unklar. Somit wäre die letzte Chance: Tamara Todevska. Chancen: 28%

45. Bosnien: Für Bosnien sieht es ähnlich düster aus wie für Rumänien im letzten Jahr, da man hohe Schulden bei der EBU angehäuft hat, nämlich 6 Millionen Franken. Bis zum 31.Mai soll man Zeit haben, eine monatliche Begleichung zu beginnen. Sollte das nicht der Fall sein, würden alle Dienste wie bei Rumänien ausgesetzt werden. Nun das ironische: Die letztjährige Teilnahme war kostenlos für den Sender, da die Künstler und private Sponsoren jegliche Kosten übernahmen. Das ist aber auch der Lichtblick, da man ja 2017 mit dem selben Konzept teilnehmen könnte. Dazu müssten aber die Schulden beglichen werden. Fun Fact: Wenn die EBU doch eine Non-profit-Organisation ist, warum haben dann die verschiedensten Sender riesige Schuldenberge bei eben dieser Organisation? 22%

46. Kasachstan: Das europanahe Land wurde 2016 zum assoziierten Mitglied und kann dadurch auf die selbe Lücke wie Australien hoffen. Kasachstan überträgt den ESC schon länger und hofft aktiv auf eine Teilnahme, das hängt jedoch von der EBU ab. 20% 

47. Kosovo: Das Thema Kosovo ist ein sehr empfindliches. Zunächst einmal erkennen nur gut die Hälfte aller UN-Nationen Kosovo als eigenes Land an. Bosnien, Griechenland und Serbien gehören nicht dazu und somit könnte das zu einem Fernbleiben Serbiens führen. Der Sender und albanische Medien behaupten sogar bereits eine Einladung erhalten zu haben, von der EBU gibt es keine Stellungnahme. 18%

48. Monaco: Bei Monaco gibt es keine Neuigkeiten, man schmollt seit Jahren, denn am Geld kann es nicht liegen. Es wäre doch eine tolle Imagekampagne, oder? Da es keine Neuigkeiten gibt, sieht es auch hier nicht gut aus. 10% 

49. China: In China überträgt ein sehr großer Sender den ESC mit einer Verzögerung von einigen Wochen zur besten Sendezeit. Man macht am Interesse am ESC keinen Hehl und auch die EBU wirkt nicht ganz abgeneigt. Aber für eine Teilnahme müssten die Chinesen in der tiefsten Nacht wach bleiben, eher unwahrscheinlich, da der ESC ja auch einige Dinge thematisiert, die in China noch tabuisiert sind. 9%

50. Rumänien: Rumäniens Teilnahme ist unwahrscheinlicher als die Teilnahme Chinas so weit ist es schon gekommen. Das Problem Rumäniens ist der schon vollzogene Ausschluss. Dadurch können selbst private Sponsoren nicht helfen, da ja keine Ausstrahlung erfolgen kann. Somit verabschieden wir uns von Rumänien, wohl für einen längeren Zeitraum. 8%

51. USA: Die Übertragung bei LogoTV erwies sich als Flop und man sollte Amerika einige Jahre geben, bis sie den ESC verstehen, dass haben ja manche in Europa noch nicht. Einen ESC mit den USA möchte ich eigentlich nicht, da dann automatisch der kindische Konflikt mit Russland auch auf musikalischer Ebene ausgetragen wird. Warten wir einige Jahre ab und dann sehen wir ja, ob es in Amerika eine ähnliche Entwicklung wie in Australien gibt. 6%

52. Lichtenstein: Das Fürstentum will seit einigen Jahren unbedingt teilnehmen, scheitert aber immer an der Aufnahme an der EBU. Auch für 2017 scheint dieses Schicksal sicher. Aber nächstes Jahr, bestimmt! 3% 

53. Andorra: Auch dieser Kleinstaat verabschiedete sich vor einiger Zeit und man gab bereits kurz nach dem Finale eine Absage für das nächste Jahr. 1%

54. LuxemburgAuch dieser Kleinstaat verabschiedete sich vor einiger Zeit und man gab bereits kurz nach dem Finale eine Absage für das nächste Jahr. 1%

55. Marokko/Libanon/Ägypten/Libyen/Tunesien: Die aktuelle politische Lage in diesen Ländern ist sehr instabil. Der Hauptgrund bleibt aber wohl nach wie vor die Teilnahme Israels. 1%

60. Neuseeland: Der schönere, kleine Bruder von Australien, überträgt den Contest auch schon seit einiger Zeit, hat aber noch keine aktiven Versuche gestartet, selbst teilzunehmen. Wahrscheinlich wirbt man mit Australien um diesen Südostasien-ESC, den ja Australien von der EBU gekauft erworben hat. 1%

61. Vatikan: Das geht schnell. Kein EBU-Mitglied und natürlich keine Ambitionen. 0%

Somit haben wir 60 potentielle Teilnehmer, so groß ist das Teilnehmerfeld inzwischen. Ich persönlich glaube, dass wir weniger als letztes Jahr sehen werden. Meine ultimative Prognose: 40
Somit haben wir ein amtliches Endergebnis: In Kiew werden 43 Nationen am ESC teilnehmen. Man nehme die Teilnehmer von 2016, subtrahiere das marode und einstürzende Gebilde Bosnien und Herzegovina und addiere Portugal und Rumänien (Zuletzt 2015.) Das Teilnehmerfeld für 2017 ist damit bereit und wir können es kaum erwarten, die ersten Teilnehmer kennen zu lernen 


Freitag, 20. Mai 2016

Ein ESC in einem Land im Kriegszustand: Wo soll er ausgetragen werden?

Nach dem ganzen russischen Gejammer muss man auch mal nach vorne blicken und sich Gedanken machen, was uns 2017 in der Ukraine erwarten wird. Denn trotz großer Petition, die NACHTRÄGLICH dazu aufforderte, dem Televoting mehr Stimmanteil zu geben, wird der ESC aller Voraussicht nach in der Ukraine stattfinden. Auch ein plötzlich aufgetauchtes Video, dass Jamala vor der Veröffentlichungsschranke 1944 performen zeigte, hatte keine Auswirkungen auf den Sieg. Es ist einfach peinlich, dass wohl einige Russen die Niederlage nicht akzeptieren können, schade.

Aber nun Blick voraus: Wo soll denn der ESC stattfinden? Der Bürgermeister von Kiew Vitali Klitschko (daran muss ich mich noch gewöhnen) will natürlich den ESC in die Hauptstadt boxen. Er persönlich schlug sogar das NSK Olimpijskyj vor, dass Fussballstadion mit bis zu 70.000 Plätzen ohne Innenraum. Einen ESC im Stadion auszurichten sollte ja gerade in Deutschland keine Sensation sein, aber die Architektur des Stadions lässt das ganze dann doch etwas unwahrscheinlicher aussehen. Denn im Gegensatz zu der Düsseldorfer Arena, kann man das Dach in Kiew nicht schließen. Also Risiko gehen und einfach auf schönes Wetter hoffen...über 2 Wochen hinweg...na gut. Laut Wikipedia hat Kiew 11,8 Regentage im Mai. Sollte man also nicht doch noch ein Dach auf dieses riesige Stadion bauen, dann schätze ich die Chancen für diesen Ort als gering ein. 15%

In Kiew könnte man natürlich auch die Methode nehmen, die man in diesem Jahr schon in Schweden verwendet hat. Nämlich einen alten Austragungsort benutzen, in der Ukraine kann das nur der Sportpalast sein, in dem der ESC 2005 seine Heimat fand. Für diesen Ort spricht natürlich, dass er in der Hauptstadt liegt und auch von der Größe in einem passenden Rahmen liegt. Auch hätte man schon eine gewissen Erfahrung, bei bestimmten Punkten in der Halle. Allerdings wurde die Halle bereits 1960 eröffnet, also könnte sie durchaus schon einige Altersschäden haben, die eine hochtechnologische Produktion erschweren könnten. Natürlich wäre diese Location etwas konservatives, was vielleicht nicht unbedingt zum neu gewonnenen Nationalstolz der Ukraine passen könnte. Eine pompöse, vielleicht übertrieben große Arena, merke Olympiastadion, zeigt natürlich das tolle Gefühl in der Ukraine. Gute Presse, die den großen Nachbarn etwas neidisch machen soll. 80%

Aber auch andere Städte möchten gerne dieses Event zu sich holen. Da die Ukraine die Fußball-EM 2012 ausrichtete, gibt es viele moderne Stadien im Land, die rein von der Größe betrachtet natürlich gute Ausrichter wären. Jedoch besteht bei allen das Problem, dass sie kein schließbares Dach besitzen und man somit vor dem selben Malheur steht, wie im Kiew mit dem Olympiastadion. 

Insgesamt gibt es 12 Städte in der Ukraine, die über 500.000 Einwohner haben und dadurch grundsätzlich die Infrastruktur für das größte Musikevent der Welt aufweisen. Diese sind laut Wikipedia neben Kiew, Donezk, Charkiw, Dnipro, Odessa (alle mehr als 1 Millionen), Saporischschja, Krywyj Rih, Lwiw, Kramatorsk, Stachanow-Altschewsk, Luhansk, und Mykolajiw. Allerdings gibt es ja den bekannten Konflikt in der Ukraine, die einige Städte von vorne heraus ausschließt. Diese sind Donezk, Luhansk und Stachanow-Altschewsk. Somit bleiben neun Städte übrig, bei dem die politischen Voraussetzungen relativ gut gewährleistet sind. Nach ausgedehnter Internetrecherche bleiben allerdings kaum Orte übrig, die modern, groß und überdacht sind. 5% 

Die wohl schönste Stadt in der Ukraine ist Odessa, die große Hafenstadt am Schwarzen Meer. Allerdings fehlt auch hier der passende Austragungsort, ohne Halle kein ESC. So einfach ist das. Somit bin ich mir relativ sicher, dass wir zurück in die altbekannte Halle von 2005 begeben werden.

Wenn also die Halle gefunden wurde, muss natürlich die Bühne designed werden. Ich glaube, dass hier viel in ukrainischer Hand liegen wird und man eng mit der EBU zusammenarbeiten wird, um einen guten ESC zu sichern. Die Werbung die die Ukraine mit dem ESC machen will sollte man nicht unterschätzen. Ich freue mich auf das nächste Jahr und glaube an die Ukraine, dass sie einen spektakulären ESC zaubern werden!  

Mittwoch, 18. Mai 2016

Deutschland am Ende - Mal wieder

Einmal mehr haben wir Ende Mai und wir müssen uns wieder fragen: Warum hasst uns Europa? Einmal mehr Letzter, seit 2012 keine Platzierung mehr in den Top15. Wenn wir Newcomer schicken landen wir hinten (2014-2016) und wenn wir den erfolgreichsten deutschen Act der 2000er schicken, landen wir ebenfalls hinten (2013). Was machen wir also falsch? 

Fast ganz Europa war sich wie 2015 einig: Deutschland schickte nicht den schlechtesten Song nach Stockholm. Fast jeder mochte ihn oder gab zu, dass er nicht schlecht sei. Und selbst wenn jemand Kritik am Song äußerte, war da noch die süße Jamie-Lee, die das wieder wett machte. Aber im Gegensatz zu 2015, bei dem praktisch jeder Ann-Sophie lobte, gab es auch kritische Stimmen. Warum schickt Deutschland um Himmels Willen einen japanischen Cupcake zum ESC? Wie passt das zum Lied? Und warum noch mal rennt sie alleine durch einen Laserwald?

Das was die Ukraine dieses Jahr perfektioniert hat, interessierte den NDR überhaupt nicht. Nämlich die Authentizität. Jamala, eine Krimtatarin, singt über das Leid, dass ihrer Großmutter angetan wurde, mit einer emotionalen und zurückgenommen Präsentation auf der Bühne. Jamala ließ uns den Schmerz fühlen und erzählte uns die Geschichte, während sie uns in ihre eigene Welt mitnahm. Jamie-Lee? Sie sang über eine Beziehung, die sich gerade in einer Krise befinet, als Cupcake im Wald. Dass das kein Kostüm, sondern der Geschmack Jamie-Lees ist, sollte man berücksichtigen, aber das macht der ESC-Zuschauer eben nicht.


Diese "Heilige Dreifaltigkeit" wurde einmal mehr nicht erreicht. Sollten Sänger, Song und Bühne keine Einheit bilden, kann man eine gute Platzierung vergessen. Selbst wenn einzelne Kriterien schwach sind, kann eine harmonierende Show das wieder wett machen. Das konnte man dieses Jahr gut bei Belgien sehen, da Lauras Stimme wirklich nicht wettbewerbsfähig war und auch der Song eher im Mittelmaß schwamm. Auf der Bühne versprühte sie aber extrem viel Freude, dank Choreo die zum Song passte sprang der Funke ans Publikum über und sie erreichte einen 10. Platz, an den niemand vor den Proben auch nur gewagt hat zu träumen.

Von einer Krise zu sprechen ist einfach, aber wie kommen wir wieder heraus?

Nun, zunächst muss man sich den Umgang mit dieser Platzierung ansehen. Und dieser ist mehr als nur amateurhaft, sondern einfach peinlich. Die Pressekonferenz nach dem Finale wurde praktisch kommentarlos abgesagt. Man nahm sich selbst die Chance, die Fehler zu erklären und auch Kritik der Journalisten anzunehmen. Man wolle Jamie-Lee schützen. Dann soll Jamie-Lee aber auch bitte nicht in der Öffentlichkeit arbeiten, sondern auf einem Bauernhof im südlichen Greifswald. Wer in der Öffentlichkeit stehen will muss mit den Journalisten umgehen (können), nur Kinder gelten als Ausnahme. 

Die gesamte deutsche Delegation nahm sie in Schutz. Thomas Schreiber, das höchste deutsche ESC-Tier beim NDR: "Ihr Auftritt war 1A. Nach unserem Eindruck hat Jamie-Lee ... vor allem das junge Publikum angesprochen." Jamie-Lee selbst sagte: "Ich persönlich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung... Ich werde jetzt erst einmal feiern"

Ganz ehrlich, solche Aussagen machen mich sprachlos. Das Jamie-Lee zufrieden mit sich selbst ist, kann man ja durchaus verstehen, aber die Sätze aus Thomas Schreibers Mund sind einfach nur beschämend. Offenbar hat ja Jamie-Lee gar kein Publikum angesprochen und nur Punkte aus Ländern bekommen, in denen man sie aus der The Voice-Staffel kennt, also Österreich und Schweiz. 

Man stelle sich nur einmal vor, bei einem Fussballverein, der das zweite Mal in Folge absteigt erklärt der Trainer, dass es ein "1A Auftritt" der Mannschaft war. Im Sport und in der Wirtschaft wird ein solches Verhalten mit Kündigungen bestraft. Der Fisch stinkt meistens vom Kopf. Aber was macht Thomas Schreiber? Er wird wieder bis Februar in der Versenkung verschwinden und das Debakel einmal mehr Aussitzen. Immerhin das kann er "1A". Auf seine Kappe geht auch das ganze Naidoo-Gate, was schon ein schlechtes ESC-Jahr vermuten ließ. 

Deutschland braucht einen zweiten Stefan Raab. Einen modernen Ralph Siegel. Oder einen Christer Björkman. Keinen Thomas Schreiber, der scheinbar kein Interesse an Erfolg hat. Das schöne am ESC ist, dass wenn man unten ankommt, es nicht mehr schlimmer kommen kann. Warum also riskiert die ARD nicht mal was? Die aktuellen Modelle sind veraltet und haben zu keinem Erfolg geführt.

Das Problem am Vorentscheid ist nun mal, dass er nur als Werbung für den nationalen Markt dient. Die beste Werbung dafür ist natürlich eine Kostprobe des Songs bei diesem Wettbewerb, wobei  der eigentliche Wettbewerb in Hintergrund ist. Wir brauchen ein Konzept, bei dem junge aufstrebende Künstler ein Interesse am ESC haben, nicht die Plattenfirmen an der Vermarktung. Niemand kann mir erzählen, dass Deutschland keine begabten Künstler ohne Interesse am ESC hat.

Aber das Hauptproblem in den letzten beiden Jahren war nicht der Künstler, sondern der Song. Dieser war in beiden Fällen super radiotauglich, aber für den ESC praktisch ungeeignet. Bei der Unterhaltungsshow muss man herausstechen und einen Song haben, der das praktisch schon von alleine macht. Wir müssen andere Wege gehen und vielleicht auch mal einen Song extra für den ESC schreiben. Thomas G:son schreibt ja gerne für andere Länder, warum nicht für Deutschland?

Natürlich wäre das nicht der ideale Plan, aber es wäre zumindest ein guter ESC-Beitrag gesichert. Es gibt natürlich auch andere Möglichkeiten: Dieter Bohlen bringt jedes Jahr eigene Sänger bei DSDS heraus, warum sollte er nicht einen ESC-Song für den aktuellen Sieger Prince schreiben? Oder wie wäre es mit Robin Schulz oder Felix Jaehn, die zur Zeit einen Hit an den anderen reihen? Aber da gibt es natürlich das Problem, dass der NDR aktiv Werbung für den ESC machen müsste. Das ist natürlich mit Arbeit verbunden und wird dadurch schon kategorisch vom NDR abgelehnt.

Der einzige Weg, wie Deutschland aus dieser Abwärtsspirale herauskommen kann ist eine radikale Änderung. Falls der NDR zu dieser nicht fähig ist, sollten man dem WDR die Rechte für den ESC übertragen. Ein Thomas Schreiber MUSS  zurücktreten oder diese Änderungen zulassen. Ein weiteres Aussitzen kann sich DE nicht erlauben, da der ESC ja nun weltweit gesehen wird und wir uns dank Herr Schreiber jährlich blamieren. Danke Dafür!


Dienstag, 17. Mai 2016

100 Fakten zum ESC 2016, mit denen du bei Partys mehr punkten kannst als Deutschland!


  1. Insgesamt konnten 3 Länder den bisherigen Punkterekord von 2009 brechen. Und zwar die Ukraine, Australien und Russland. 
  2. Die Ukraine hat einen neuen Punkterekord mit 534 Punkten aufgestellt
  3. Jamala ist die älteste Siegerin seit 2003.
  4. Durch den Sieg rückt die Ukraine mit 2 Siegen auf Rang 10 der Häufigkeit der Siege
  5. 1944 war der erste Sieger seit 2007 der nicht vollständig auf Englisch gesungen war.
  6. 1944 ist der erste Sieger, der weder das Publikumsvoting noch das Juryvoting für sich entscheiden konnte.
  7. Jamala war die erste Interpretin seit 2013 die in der zweiten Hälfte startete.
  8. Jamala ist die erste Siegerin seit 2009 die ihr Lied selbst geschrieben hat.
  9. Die Ukraine ist der erste osteuropäische Staat seit 2008, der den ESC gewinnen konnte.
  10. Die Ukraine wird das erste Land sein das den ESC während eines Bürgerkrieges austragen wird.
  11. 1944 ist der erste Song, der von Position 21 gewinnen konnte.
  12. Dami Im sorgte für die beste Platzierung Australiens.
  13. Dami Im sorgte für die beste Platzierung eines Englisch-sprechenden Landes seit 2002.
  14. Dami konnte die Ukraine im Halbfinale recht deutlich besiegen.
  15. Sergey Lazarew ist der zweite Televoting Sieger in Folge, der nicht den Gesamtsieg erreichen konnte.
  16. Sergey Lazarew sorgte für die fünfte Top10-Platzierung in Folge
  17. Sergey Lazarew war der erfolgreichste männliche Solointerpret Russlands seit dem Sieg 2008.
  18. Poli sorgte für die beste bulgarische ESC-Platzierung aller Zeiten.
  19. Bulgarien konnte zum ersten Mal seit 2007 das Finale erreichen
  20. Immer wenn Bulgarien das Finale erreicht, landen sie in den Top-10
  21. Poli war die beste ESC-Rückkehrerin seit 2012.
  22. Frans sorgte für den 5. Top5 Platz Schwedens in den letzten 6 Jahren
  23. Frans sorgte für die höchste schwedische Punktzahl eines Nichtgewinners.
  24. Frans ist der jüngste Künstler seit 2006 der die Top5 erreichte.
  25. Kein skandinavisches Land konnte sich für das Finale qualifizieren.
  26. Amir sorgte für die beste französische Platzierung seit 14 Jahren
  27. Amir war der erste männliche französische Solointerpret seit 2011. 
  28. Die französische Punkteverkünderin blamierte sich durch ihren Gesang.
  29. Amir, der einen Großteil seines Lebens in Israel verbrachte, erhielt 12 Punkte von den Zuschauern aus Israel.
  30. Iveta war die erste Interpretin in diesem Jahr, die auf Hologramme setzte.
  31. Sowohl die Jury als auch die russischen Zuschauer gaben Armenien 12 Punkte
  32. Michal sorgte für die beste Platzierung Polens seit 2003.
  33. Michal war der erste polnische Künstler seit 2009 der seinen Song nicht selbst geschrieben hat.
  34. Michal wurde im Juryvoting 25. - Im Televoting 3.
  35. Donny holte die beste Platzierung für Litauen seit 2006 heraus.
  36. Donny hatte zwischen Televoting und Juryvoting nur eine Diskrepanz von 8 Punkten.
  37. Er konnte sich gegenüber seiner ersten Teilnahme 2012 um 5 Plätze verbessern.
  38. Belgien war im Juryvoting gleichauf mit Russland (130 Punkte)
  39. Laura sorgte für die beste Platzierung Flanderns seit 2010.
  40. Douwe war der erste männliche Soloact für Holland seit 1992.
  41. Beim niederländischen Auftritt wurden drei Mikros für Douwe benötigt.
  42. Ira aus Malta wurden von der Jury 7 Punkte mehr gegeben als Russland.
  43. Allerdings erreichte sie nur Rang 21 beim Zuschauervoting.
  44. Ira hätte im alten Wertungssystem nicht den 12. sondern den 24. Rang erreicht.
  45. Ira gewann das Juryvoting in Semi 1
  46. Ira sorgte für die beste Platzierung Maltas von 2013.
  47. Zoe holte im Halbfinale den 2. Rang bei den Zuschauern.
  48. Österreich holte sowohl bei den Zuschauern als auch bei den Juroren in Frankreich 8 Punkte.
  49. Zum ersten Mal seit 2004 konnte sich Österreich qualifizieren, während die Schweiz das Finale verpasste.
  50. Neben Conchita sorgte Zoe für die beste Platzierung Österreichs seit 2003.
  51. Die Juroren hätten Österreich nicht ins Finale gelassen.
  52. Israel lag bei den Juroren auf dem 8. Platz, bei den Zuschauern nur auf den 22.
  53. Der Komponist des israelischen Beitrags hat zum zweiten Mal in Folge das Finale erreicht.
  54. Die einzigen 12 Punkte erhielt Israel von der deutschen Jury beinahe einstimmig.
  55. Seit 2010 ist Israel mit 3 Männern ins Finale eingezogen, während sie mit 3 Damen und einer Band gescheitert sind.
  56. Justs ist der erfolgreichste Solointerpret Lettlands aller Zeiten.
  57. Bei den Juroren und den Zuschauern kam er nahezu gleich gut an (69 bzw. 63 Punkte)
  58. Die Komponistin Aminata ist erst die zweite Lettin, die 2 Mal das Finale erreicht hat.
  59. Lettland gab im Finale seine Höchstwertung nicht an seinen baltischen Nachbarn.
  60. Heartbeat ist der erste lettische Finalbeitrag, dessen Titel nur aus einem Wort bestand.
  61. Francesca sorgte für die 2. Platzierung außerhalb der Top10 bei 7 Teilnahmen.
  62. Die Jurys aus Norwegen und Frankreich verliehen Italien 12 Punkte. Das Publikum der beiden Länder gar keine
  63. Seit der Rückkehr 2011 Italiens, wechseln sich Männer und Frauen bei den Teilnahmen immer ab.
  64. Samra fuhr das zweit schlechtestes Ergebnis aller Zeiten für Aserbaidschan ein
  65. Aserbaidschan landete nur bei 4/5 der armenischen Juroren auf dem letzten Platz.
  66. Der letzte Song Miracle (Rumänien 2014) landete auf Platz 12. 
  67. Sanja sorgte für den schlechtesten serbischen Finalplatz aller Zeiten.
  68. Sanja ist die erfolgloseste weibliche Solointerpretin die je für Serbien antrat.
  69. In den letzten 6 Jahren konnte sich Ungarn immer für das Finale qualifizieren.
  70. Freddie erhielt nahezu die selbe Anzahl an Punkten von den Jurys und dem Publikum.
  71. 4 der 6 Beiträge ab 2011, fanden sich im hinteren Drittel des Finalfests
  72. Georgien holte den besten Platz für einen Thomas G:son Song 2016.
  73. Die Rockband holte die schlechteste Finalplatzierung aller Zeiten für Georgien.
  74. 3 der 7 Finalbeiträge Georgiens entstanden durch Thomas G:son
  75. Eine dänische Jurorin gab Georgien versehentlich 12 Punkte, da sie ihre Liste falsch herum ausfüllte.
  76. Zypern fuhr 2016 die beste Platzierung seit 2012 ein.
  77. Im Gegensatz zu den anderen Rocksongs, bekam Zypern mehr Punkte von den Zuschauern.
  78. Zypern bekam zwar nur 8 Punkte von der griechischen Jury, jedoch 12 von den Zuschauern.
  79. Bei den letzten 13 ESC-Teilnahmen gelang Spanien nie ein Platz in den Top9.
  80. Barei war die 6. Künstlerin aus Spanien in Folge, die im Fokus stand.
  81. Barei sorgte für die schlechteste Platzierung seit 2013.
  82. Nina durchbrach den Rekord von 4 maligen verpassten Qualifikationen für Kroatien.
  83. Nina holte aber gleichzeitig das schlechteste Finalergebnis aller Zeiten nach Zagreb.
  84. Nina ist der große Favorit auf den Barbara Dex Award.
  85. Kroatien schaffte das Finale erstmals seit 2006 mit einem englischen Song.
  86. Mit der Ausnahme von 2009 , erreichte UK seit 2003 keinen Top-10 Platz mehr.
  87. Joe& Jake ist das Duo, welches das schlecht platzierteste im Finale aller Zeiten ist.
  88. Tschechien erreichte zum ersten Mal das Finale
  89. Die Zuschauer gönnten Gabriela allerdings das Finale nicht, im Semifinale nur Rang 12.
  90. Die ersten Punkte jemals im Finale für Tschechien kamen aus Österreich (4)
  91. I Stand war der erste tschechische Beitrag, an dem kein Tscheche beteiligt war.
  92. Gabriela holte 0 Punkte im Televoting
  93. Deutschland verteidigte den letzten Platz.
  94. Mit 30 Punkten auf Tschechien war es der größte Abstand zum Vorletzten aller Zeiten.
  95. Die 10 Televoting-Punkte kamen aus den beiden deutschsprachigen Ländern.
  96. Deutschland lag bereits nach 9. Jurys auf dem letzten Rang und gab diesen nicht mehr her.
  97. Seit dem Ausscheiden Stefan Raabs gab es keinen Top16-Platz mehr
  98.  Mans war der erste ESC-Sieger seit 2011, der den nachfolgenden ESC moderierte.
  99. Zum ersten Mal schieden Griechenland und Bosnien im Halbfinale aus.
  100. Mit der Ausnahme von 2014 konnten sich seit 2010 mindestens 2 der 3 Balten für das Finale qualifizieren.

Montag, 16. Mai 2016

Russland - Ein Fremdkörper im ESC?

Ein von wiwibloggs (@wiwibloggs) gepostetes Foto am

Dieses Bild fasst den gesamten Samstagabend sehr gut zusammen. Das unfassbare ist einmal mehr im Globen geschehen: Der LED-Wand haushohe Favorit wurde gestürzt, obwohl ihn die Wetten und auch die Fans nahezu unanfechtbar vorne sahen. Doch der ESC hat seine eigenen Gesetze und diese schreibt er jährlich neu. 

Auf dem Bild rechts unten sieht man Sergey Lazarev aus Russland, als er das unglaublich gute Publikumsergebnis von 361 Punkten sah. Im selben Moment realisierte er allerdings, dass es nicht für den Sieg reichen würde. Passend dazu wurde oben die Ukraine eingeblendet, als deren Jubelsturm begann. Ukraine feiert und Russland kann nur zu ihnen aufsehen. Ein Bild, dass Russland mit allen Mitteln versuchte zu verhindern. Ohne Erfolg. 

Russland gewann zwar deutlich das Televoting, jedoch wurde bei den Jurys nur ein mit Belgien (!) geteilter 5. Platz erreicht. Selbst Malta erlangte mehr Punkte von den Juroren als der große Favorit. Der Komponist des russischen Beitrags, der Frank N. Furter des 21. Jahrhunderts Filipp Kirkorow, roch sofort eine Verschwörung des restlichen Europas. Eine von der Regierung gesteuerte Jurywertung, die Russland beim ESC verunglimpfen sollte. Das sind harte Vorwürfe, die sich allerdings ziemlich gut beweisen lassen:





























Mehr als die Hälfte aller nationaler Jurys haben Russland keinen Punkt gegönnt. Die typischen Punktexporteure an Russland haben natürlich dennoch ihre Lieferung abgegeben. Aber durch die politischen Entwicklungen haben 2/3 des Baltikums, die Ukraine und Georgien keine Punkte mehr an Russland gereicht. Im Televoting sieht das ganze so aus:

Nun erhält Kirkorows Aussage mehr Gewicht, da JEDES Land mindestens 3 Punkte an Russland vergeben hat. Aus der Ukraine und Georgien gab es sogar 12, ebenso wie aus Deutschland. Dadurch sind die Zweifel dann doch begründet, da es auf jeden Fall Länder gibt, aus denen keine Punkte an Russland vergeben werden dürfen. 

Aber man sollte auch den Sinn hinter den Juroren bitte gerade als Komponist betrachten: Die Jurys sollen den Effekt der Diaspora schmälern und qualitativ hochwertige Beiträge gut bewerten. War der Song Russlands qualitativ hochwertig? Die Antwort kennt jeder. Das Lied war allerhöchstens Mittelmaß und man war besseres von Captain Kirkorow gewöhnt. 

Warum Russland also mehr Punkte im Televoting bekommen hat? Weil die Show natürlich Eindruck hinterlässt. Sie bleibt im Kopf, das Lied hingegen nicht. Dazu noch die unglaublich große Diaspora und nun ist es gar keine Überraschung mehr.

Hat das nun also nur politische Gründe? Natürlich nicht. Russland war natürlich nicht das einzige Land, das in der Jury deutlich schlechter abschnitt. Ich denke da nur an Österreich, die ja nicht einmal eine Diaspora haben oder das diesjährige Paradebeispiel Polen. Auch gegenteilige Ereignisse gibt es, zum Beispiel bei Australien, Malta oder Israel.

Es ist zu einfach alles auf die Politik zu schieben, das versuchen ja die deutschen Medien auch schon länger. Natürlich hat die Außenpolitik Russlands nicht viele Freunde in der EU, aber vielleicht sollte man sich auch einfach damit abfinden, dass der Beitrag Sergeys zwar gut schmeckte, aber eben in keinem Sternerestaurant gegessen werden kann, da die Zutaten zu simpel waren. Sein darauffolgender Appel, dass Russland doch aussetzen solle, halte ich für eine gefährliche Idee. Denn der ESC ist wohl zur Zeit das einzige Event, bei dem Russland von den anderen Ländern nicht angefeindet wird, sondern sogar angefeuert wird. 

Sollte Russland also 2016 den Weg nach Kiew finden, wäre dies ein Zeichen von wahrer Größe und auch ein Schritt zur Entspannung der Situation. Sollte sich Russland dagegen entscheiden, dann kapselt sich das Land auch noch vom ESC ab und es wird immer dunkler. So dunkel, dass wieder die Vorhänge zufallen könnten. 


Donnerstag, 12. Mai 2016

Nächster Versuch - Das zweite Halbfinale

Nach dem nur mäßig orakelten ersten Halbfinale, versuche ich jetzt alles besser zu machen und alle 10 Qualifikanten zu erraten durch musikfachliche Analysen hervorzusagen. Dabei habe ich durchaus aus Dienstag gelernt und hoffe besser gerüstet in dieses Semi hineinzugehen. 

Laut den großen Fansites ist dieses Semi wohl das schwächere, obwohl ich das vollkommen anders sehe. Einige meiner persönlichen Favoriten finden genau so in diesem Semi Platz, wie auch einige Konkurrenten von Russland auf den Gewinn. Nur ist das Feld nicht so ausgeglichen wie in Semi 1. Dann schauen wir mal, wie ich die ohne Proben das Semi getippt hatte.

1.) Ukraine 342 Punkte

2.) Australien 328 Punkte

3.) Lettland 286 Punkte

4.) Bulgarien 263 Punkte

5.) Serbien 238 Punkte

6.) Polen 209 Punkte

7.) Norwegen 143 Punkte

8.) Mazedonien 137 Punkte

9.) Israel 110 Punkte

10.) Belgien 94 Punkte

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11.) Litauen 66 Punkte

12.) Albanien 62 Punkte

13.) Irland 56 Punkte

14.) Dänemark 33 Punkte

15.) Schweiz 31 Punkte

16.) Slowenien 16 Punkte

17.) Weißrussland 13 Punkte

18.) Georgien 9 Punkte

Auch hier hat sich einiges dank den Proben geändert. Allerdings gab es hier keine völlige Katastrophen, wie in Semi 1 mit Kroatien und Aserbaidschan. Leider ist dieser verflixte 10 Platz wieder ziemlich umkämpft, was für mich als Profiorakel keinerlei Probleme darstellt.

Ehemals Platz 1: Ukraine

Ein Drehbuchautor hätte es nicht besser schreiben können. Die Ukraine setzt auf Grund der Krimkrise ein Jahr vom ESC aus. Russland feuert im nächsten Jahr eine musikvideohafte Show ab, während für die Ukraine eine Krimtatarin antritt, die in ganz Europa einen Völkermord besingt, der von Russen begangen wurde. Und nun die Sahne auf dem Kuchen: Ausgerechnet dieser Song könnte Russland am Sieg hindern. Die Performance von ihr in Stockholm macht gleichzeitig betroffen, wirkt aber auch nicht überladen. Stimmlich nahezu konkurrenzlos und wir fühlen förmlich den Schmerz. Einfach große Klasse

Ehemals Platz 2: Australien

Mir persönlich ist der Song viel zu ruhig und auch die Ausstrahlung von Dami habe ich nicht gesehen. Live überrascht sie aber mit einer völlig neuen Melodieführung, die eigentlich schon an Akrobatik erinnert. Dadurch legt der ganze Song auch extrem an Dramaturgie zu. Die Inszenierung wirkt aus dem Publikum etwas lächerlich, aber mit der Kameraführung sollte es eigentlich ziemlich gut aussehen. Unsicherheitsfaktoren sind allerdings noch ihr Positionswechsel und das Herunterhelfen vom Kasten durch 2 Helfer.

Ehemals Platz 3: Lettland

 Zu Justs muss man eigentlich nicht mehr viel sagen, da er alles so gelassen hat, wie beim Vorentscheid. Er schreit sich immer noch die Seele aus dem Leibe und der Hintergrund ist an eine Tiefgarage angelehnt. 

Ehemals Platz 4: Bulgarien

Poli hat es geschafft ihren Song nicht durch ihren Auftritt zu zerstören, aber sie hat sich alle Mühe gegeben. Was genau sie an hat, weiß wohl nur sie, aber es wirkt irgendwie futuristisch. Massenware wie ihr Song ist das durchaus nicht. An ihrer Bühnenpräsentation wirkt nur sie auf der Bühne mit und 5 Backgroundsänger, die zum letzten Refrain auch mal ins Bild dürfen. Ansonsten tanzt nur Poli und ihre Hologramm-Polizisten, übrigens mit den billigsten Tanzmoves, die es nur geben kann, die aber trotzdem nicht schlecht aussehen. Bulgaria is back!

Ehemals Platz 5: Serbien

Sanja singt alle an die Wand. Sie bestreitet eine sehr sehr ausdrucksstarke Performance, die zum Glück nicht mehr an das Wesen aus dem Promo-Video erinnert. Dank punktuell eingesetzter Gestik wird der Gedanke des Songs deutlich...natürlich auch durch den völlig übertriebenen Tänzer, der wohl von Ungarn 2014 inspiriert war, der ja eine ähnliche Message hatte.

Ehemals Platz 6: Polen

Auch hier muss man wenig Worte verlieren, da nahezu alles aus dem Vorentscheid kopiert wurde. Die Streicher befinden sich genauso wie Jesus auf der Bühne. Stimmlich nach wie vor Wow, auch wenn etwas die Leichtigkeit von der Statik zerstört wird. Und wirklich betroffen macht sein Song einen auch nicht.

Ehemals Platz 7: Norwegen

Der wahre Geist des ESC´s kommt aus Norwegen, denn Agnete hat sich bisher noch nirgends gezeigt außer auf der Bühne. Anscheinend plagt sie eine ernst zu nehmende psychische Erkrankung, daher habe ich doch irgendwie Verständnis. Aber warum hat sie ihren tollen Oktaeder in Oslo gelassen? Nun hat sie nur ihr kleines Podest bei sich und die Bühne wirkt etwas leer. Das kann sehr sehr knapp werden.

Ehemals Platz 8: Mazedonien

Kaliopi singt einmal mehr unheimlich gut. Nach dem katastrophalen Staging in Probe 1, hat sie alles über den Haufen geworfen und trägt nun ein etwas unvorteilhaftes Kleid aus meiner Sicht. Der Song bleibt altmodisch, doch wird sein Publikum finden. Nun muss sie bitte bitte noch den letzten Kreischer erwischen und es könnte sehr knapp reichen.

Ehemals Platz 9: Israel

Hovi zeigt eine unglaublich gute und geschmackvolle Leistung. Mit zwei sehr gut eingesetzten Artisten und seiner unglaublich guten Stimmen kann er für eine super Stimmung im Globen sorgen. Wenn es nicht Israel wäre, wäre er ein sicherer Qualifikant.

Ehemals Platz 10: Belgien

Laura hat die wohl stärkste Bühnenpräsenz des Jahrgangs. Ein super gute Laune-Song zum Abschluss des Semifinals ist fast schon die sichere Qualifikantion fürs Finale. Mittlerweile ist Belgien in den Wetten auch weit nach vorne gerückt, was auch an der Choreo von ihr liegt. Stimmlich hat sie auch 5 Klassen zugelegt.

Auch durch Veränderungen im unteren Teil der Prognose, kommen wir zu folgendem Orakel:

1.) Ukraine

2.) Australien

3.) Serbien

4.) Lettland

5.) Belgien
 
6.) Bulgarien

7.) Polen

8.) Norwegen

9.) Israel

10.) Weißrussland

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11.) Litauen

12.) Mazedonien

13.) Dänemark

14.) Albanien

15.) Irland

16.) Georgien

17.) Slowenien

18.) Schweiz