Lisboa 2018

Lisboa 2018

Montag, 21. August 2017

Das wünsche ich mir von dir, Deutschland (Episode 1)

In der folgenden Serie möchte ich auf den ESC 2018 zu sprechen kommen. Nachdem das Jahr 2017 nur in Ansätzen beschrieben wurde, besitze ich umso mehr Elan und Antrieb, für die nächste Ausgabe. Hier möchte ich ausgewählten Ländern Vorschläge oder Ideen bringen, was ich als HoD (Head of Delegation) als Auswahlverfahren präferieren würde. Vor allem schaue ich auf die aktuellen Charts. Welche Künstler haben das Zeug und schon international überzeugt? Natürlich spekuliere ich auf DEN Glückstreffer, um dann in jeglichen Forum zu sagen: "Ich habs ja gesagt". Beginnen möchte ich natürlich mit der Heimat, dem Sorgenkind, dem Syrien des ESC-Zirkus´. Deutschland
Schrei nach Punkten? Quelle: https://youtu.be/t1KKjykH6fw?t=2m10s


Es mag vermessen klingen, doch in den Stunden der größten Niederlage zeigen sich die größten Sieger. Wenn wir uns nach diesem Spruch leiten lassen würden, hätten wir zur Zeit ein unfassbares hoch im ESC-Universum. Doch wo Schatten ist, ist auch Licht und nicht jeder kann immer siegen. Genug dieser leeren und belangloser Versprechen. Lang genug flüchten wir uns in Ausreden, wie "Das passiert jedem einmal" oder " Niemand ist fehlerfrei", nicht zu vergessen "Es war nicht alles schlecht". Einen dieser fast schmerzvollen Aufheiterungssätze muss ich noch von mir geben: Einsicht ist der erste Weg zur Besserung und diesen Weg gehen wir nun zusammen, durch das Eruieren potentieller Vertreter.

In Deutschland hatte sich ja in den letzten Jahren der Schlendrian eingeschlichen. Nach den erfolgreichen Ära Raab (2010-2012), vielen wir in das alte Muster zurück und veranstalteten einen Vorentscheid, mit mehr oder minder bekannten Persönlichkeiten. Dass die ARD (genauer NDR) durchaus gewillt ist, etwas am eingefahrenen System zu ändern, hatte man bereits 2016 bewiesen. Die direkte Nominierung war ein schöner Farbtupfer, der allerdings dank der Personalie Xavier Naidoo, einen unschönen Braunton annahm. Der anschließende Vorentscheid damals war notgedrungen. Aber was wäre eine Alternative zum Vorentscheid? Hier eine Idee:


Vorentscheid einsparen und Geld in Künstler investieren


Zugegeben, ein durchaus unkonventioneller Ansatz, aber was haben wir noch zu verlieren? In den letzten Jahren standen viele Musiker an der Spitze der Charts, die nicht mal singen. Hier rede ich nicht von akustischer Klassik, sondern von der DJ-Szene rund um die Koryphäe David Guetta. Mittlerweile ist die Szene extrem gewachsen und neben erwähnten David Guetta finden sich dort sehr viele Amerikaner und Norweger, aber auch Deutsche müssen sich da nicht verstecken. Es ist wohl der letzte Bereich in der Populär Musik, in der viele Nationen mitmischen, auch wenn die meisten Sänger(innen) aus englisch sprachigen Ländern kommen oder eben aus Schweden.


Nun gehe ich etwas ins Detail, was jedoch an sich sehr simpel ist. Wir streichen einen nationalen Vorentscheid. Wir haben in den letzten Jahren gesehen, dass die Plattenfirmen kein Interesse am ESC haben, sondern auf die Karriere nach dem Event. Doch die Vergangenheit zeigt, dass der ESC oft der einzige bzw. letzte Höhepunkt jener "Karrieren" war. Oder hat man noch was von Ann-Sophie (2016) oder Jamie-Lee (2015) gehört? Habt Ihr überhaupt bemerkt, dass die beiden Jahreszahlen vertauscht sind? Dazu der Ansatz des letzten Jahres mit Song und Sänger, die keine Verbindung aufweisen. Es war eine Katastrophe mit Ansage, wie die Jahre zuvor. Wir müssen weg von dem Gedanken, eine zweite Lena zu finden, selbst mit Stefan Raab wäre das ein nahezu unmögliches Unterfangen.

Ich würde keinen Vorentscheid 2018 veranstalten. Das gesparte Geld würde ich an andere Stelle investieren denn da wird einiges zusammen kommen. Allein die Moderation der Zuckerpuppe Babsi Schöneberger - da sind wir im hohen zweistelligen Tausendbereich. Dazu die Liveübertragung, Bühnenmiete, Auf- und Abbau, Bühnentechnik,  Werbekosten, sonstige Personalkosten. Es ist denke ich nicht vermessen hier von einer Summe deutlich über 500.000€ zu rechnen. Genau dieses Geld würde ich in einen erfolgreichen Produzenten stecken. Praktisch kaufen wir eine Single eines erfolgreichen Musikers und benutzen ihn für unseren ESC.

Unser Vorteil wäre, dass
  1. der Künstler auch ein Interesse an einem guten Abschneiden hat
  2. der Künstler Teil eines eingespielten Teams ist
  3. der NDR nichts kaputt machen kann
  4. wir einen Künstler mit Erfahrung und evtl. einer großen Fanbase vorweisen können.
Eine Auswahl dieser Künstler:

Felix Jaehn


Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=F3VIJLm8qHc

Der 1994 geborene Hamburger wuchs an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns auf und hatte bereits mit 16 seine ersten Auftritte als DJ. Er ist vor allem in den Stilrichtungen Deep House und Tropical House heimisch. Seinen internationalen Durchbruch feierte er Ende 2014 mit seinem Remix von Cheerleader vom jamaikanischen Sänger Omi. Es wurde gleichzeitig sein größter Hit und erreichte Kultstatus. Es erklomm die Spitze der Charts in den DACH-Ländern, Uk, USA, Schweden, Belgien, Australien, Polen, Mexiko, Kanada und vielen anderen. Es wurde darüberhinaus als Single des Jahres in Österreich, Deutschland, Frankreich und Belgien ausgezeichnet. Platin wurde unter anderem in den USA (3x), Uk (2x), Deutschland (5x) und Schweden (7x) erreicht. Außerdem erreichte das Video bereits über 760 Millionen Aufrufe auf Youtube.  Kurze Zeit später folgte Ain´t Nobody, die Coverversion eines 32 Jahre alten Songs, mit der britischen Sängerin Jasmine Thompson. Auch dieser Song konnte in Europa die Charts stürmen mit Top5-Platzierungen in allen relevanten Charts. 2016 folgte Bonfire mit der finnischen Sängerin Alva, 2017 Hot2Touch unter britischer und amerikanischer Unterstützung. Beide Songs wurden in den DACH-Ländern veröffentlicht und konnten Erfolge verzeichnen. 



Cheerleader 2015


Ain´t Nobody 2015


Hot2Touch 2017

Robin Schulz:

Quelle: https://youtu.be/qQaFSKomyh0?t=5m28s

Der 30-jährige Osnabrücker ist schon etwas länger dabei und feierte 2013 seinen ersten Welterfolg. Seine Remixversion von Waves thronte in den DACH-Ländern, Belgien, Polen, Schweden, Norwegen, UK und einigen mehr auf der 1. In den USA kratzte er außerdem an den Top10, vielfache Platinauszeichnungen dürfen auch nicht unerwähnt bleiben. 2014 folgte dann Prayer in C vom französisch, israelischen Folkpop-Duo Lilly Wood and the Pricks. Dieser Song erreichte in nahezu ganz Europa die Topposition in den Charts, ebenso in Mexico und Russland, in den USA wurde Rang 23 erreicht. Noch bevor Felix Jaehn mit Jasmine Thompson gearbeitet hatte, produzierte Robin Schulz seinen ersten "eigenen" Song Sun goes down, mit ihr. Dieser konnte in den DACH-Ländern die Top3 erreichen. 2015 folgte Sugar mit dem kanadischen Sänger Francesco Yates. Platinstatus in DACH, Uk, USA, Kanada und Australien, gepaart mit Nummer 1 in DACH. Nach einer Zusammenarbeit 2016 mit David Guetta folgte 2017 die Veröffentlichung seines neusten Werkes, OK mit James Blunt, das in allen DACH-Ländern Rang 2 erreichte.



Waves 2013


Prayer in C 2014


OK 2017

Zedd:

Quelle: https://youtu.be/a2AjlTLdU1M?t=2m


Geboren wurde der zur Zeit erfolgreichste deutsche DJ in der Förderationsprovinz Wolga, in der damaligen Sowjetunion. Mit drei Jahren wanderten seine Eltern 1992 nach Deutschland aus. Er wuchs in Kaiserslautern auf, bis er 2012 in die USA zog. Etwas Klatsch darf hier nicht fehlen, denn er führte eine längere Beziehung mit Selina Gomez. 2012 arbeitete er mit Max Martin, Justin Bieber und Nicky Minaj zusammen. Seinen Durchbruch als Produzent hatte er 2013 mit der Single Clarity und der britischen Sängerin Foxes. Im Gegensatz zu den anderen DJ´s, konzentriert sich Zedd vor allem auf den amerikanischen Markt. Der Song erreichte in den USA den 8. Platz, in Europa wurde er kaum wahrgenommen, in Deutschland reichte es nur zu einem 94. Rang. Allerdings gewann er für diesen Song einen Grammy! Mit der Frontfrau der Band Paramore legte er ein Jahr später mit Stay The Night einen weiteren Hit drauf. Rang 2 in UK und Top20 Platzierungen in Europa standen zu buche. 2014 ging es dann weiter mit Ariana Grandes Break Free. 3x Platin, über 2,8 Millionen verkaufte Einheiten, Platz 4 in den amerikanischen Charts. 2015 und 2016 folgten weitere Hits mit I Want You To Know von Selena Gomez und Starving von Hailee Steinfeld. Sein zur Zeit neuster Hit ist Stay mit der Kanadierin Alessia Cara. Auch dieser Song reihte sich in zahlreichen Ländern an die Topplatzierungen der Charts.


Stay The Night 2013


Break Free 2014


Stay 2017

Soweit mein Vorschlag. Natürlich kann es sein, dass keiner der drei Stars Interesse am ESC hat. Für diesen Fall würde ich eine andere Option vorschlagen:

Vorentscheid mit bekannten Namen:


Wenn wir einen Vorentscheid durchführen, müssen wir die großen Namen der Musikbranche einladen. Namen, die man kennt, gestandene Künstler oder Talente mit Potential. Trotz der desaströsen Ergebnisse beim ESC, hat sich die Musikbranche in Deutschland weiterentwickelt. Wenn wir also einen erneuten Vorentscheid haben, dann bringt jeder Künstler seinen eigenen Song mit und der NDR hat nur eine beratende Tätigkeit. Dazu nur eine Votingrunde, ohne Superfinale, wie auch beim ESC. Babsi führt durchs Programm und sorgt für den Unterhaltungsfaktor. Der Gewinner MUSS danach von den öffentlichen Radios unterstützt werden! Man muss ihn in die Charts bringen, Promoaktionen schon vor dem ESC, Auftritte beim Echo, Lanz, Mittagsmagazin, Morgenmagazin, Frühstücksfernsehen,... Falls es zu einem solchen Vorentscheid kommen sollte, bräuchten wir eine große musikalische Diversität. Dazu sollte man aber bedenken, dass die großen deutschen Stars sich nicht in einem Vorentscheid messen werden, aus Angst zu verlieren. Meine Favoriten wären daher:


1. Milky Chance:

Ein großer Name zum Start: Milky Change schockte die Welt 2013 mit ihrer Chillout-Single Stolen Dance. Der Song wurde schnell zum weltweiten Hit für das Folk-Duo aus Kassel. In den europäischen Charts wurden viele Topplatzierungen erreicht, auch in Großbritannien sowie den USA schnellte die Single in die Charts. Besonderen Erfolg konnten sie in Australien und Kanada mit vierfach Platin und den USA mit über 2 Millionen verkauften Einheiten feiern. Das Album konnte sich bis auf Rang 17 in den USA hochschrauben. Seit dem ist es ruhiger um sie geworden, die folgenden drei Singles und das Album konnten nicht überzeugen. Somit wäre es der perfekte Zeitpunkt für den ESC: Sie haben einen sehr eigenen Sound, sehr chillig, modern, dabei aber trotzdem unverkennbar. Dazu können sie schon große Erfolge feiern, sind geübte Performer und benötigen eine kleine Starthilfe. Einziges Manko: Die Stimme des Frontsängers Clemens weist live einige Schwächen auf.


2. Alice Merton:

Wer? Der Name der 24 jährigen hat sich noch nicht sonderlich weit in der Branche herumgesprochen, doch dahinter steckt eine hochtalentierte Künstlerin. Die Deutsche, mit Britischen Background, absolvierte ein Studium an der berühmten Popakademie in Mannheim. Ihre Kindheit verbrachte sie hingegen in New York, Kanada und ab ihrem 13. Lebensjahr in Deutschland. Sie ist mutig und alles andere als faul, denn sie veröffentlicht ihre Musik unter ihrem eigenen Label. Durch das Internet erregte sie ordentlich Aufmerksamkeit, sodass Vodafone beschloss, ihren Song als Werbesong zu verwenden. Dadurch wurde der Song einem breitem Publikum vorgestellt und ging von da an steil nach oben (Die Parallelen zu Laing fallen nicht nur mir auf?). Ihr Song No Roots wird seitdem im Radio auf- und abgespielt, erreichte Platz 2 der deutschen Charts und wurde über 400.000 Mal verkauft. Wir haben also eine hervorragende, junge Sängerin, die selbstständig arbeitet, lyrisch alles selbst macht und keine Angst hat. Das wäre doch mal was.



3. Alle Farben:

Wenn wir in diesem Plan B - Szenario schon die drei großen DJ´s nicht überzeugen können, warum nicht den Vierten in der Riege? Frans Zimmer aka Alle Farben, feierte seinen Durchbruch 2014, wie viele andere DJ´s dank Soundcloud. Der mittlerweile 32 Jahre alte Berliner, ist außerdem auch ein begnadeter Maler, woher auch sein Künstlername seinen Ursprung nimmt. insgesamt 5 Singles konnte er in die Charts bringen, davon in Österreich und Deutschland alle in den Top15. Besonderen Erfolg feierte er im Radio, in welchem seine Lieder Dauerbrenner sind. Eine kleine Auswahl: She Moves, Supergirl, Please Tell Rosie, Bad Ideas und sein neuster Hit Little Hollywood (Unten Video). Somit hat er sich einen ordentlichen Namen in der heimischen Musikbranche gemacht, sorgt für moderne Beats und ist bereit für den nächsten Schritt: Die internationale Bühne. Für mich zumindest.

4. Maite Kelly:

Naja, man nimmt, was realistisch ist. Eine Helene Fischer ist auch für 2018 nicht vorstellbar. Sie befindet sich mitten in der Promotion ihrer neuen riesen Platte, die ja gegen die ESC-Regeln verstößt (Erstveröffentlichung nach dem 1.September). Aber auch der billige Abklatsch von ihr, Vanessa Mai, befindet sich mitten in der Bewerbung ihrer neuen Platte und hat schlichtweg keine Zeit für den ESC. Somit kommt Kandidatin Nummer 3, Maite Kelly! Die Stimmen mehren sich, dass wir es einmal mit Deutsch versuchen sollten. Mittlerweile finde ich das gar nicht so schlecht, dann hätten wir nämlich diesen Ideenansatz zumindest probiert. 2017 war ja das Jahr der Muttersprache, da nicht nur ein portugiesischer Song gewann, sondern auch alle Landessprachen das Halbfinale überstanden. Ihre Fernsehkarriere, inklusive Kelly Family, attestieren ihr umfangreiche Erfahrung. Hohe Single-Platzierungen gab es in ihrer Solo-Laufbahn noch nicht, dafür überraschte ihr Album 2016 auf Rang 6. Musikalisch ist sie durchaus am Zahn der Zeit, mit den typischen Schlagerklängen. Warum nicht? Tut nicht weh und wäre ein schöner Lückenfüller. Auch das ständige Meckern der Schlagerfans, wäre so berücksichtigt.



5. Daniele Negroni

Natürlich muss mindestens ein Casting Sternchen in einem Vorentscheid vertreten sein, doch so verzweifelt wie Großbritannien, in dem ALLE Teilnehmer bei X Factor scheiterten, sind wir dann doch nicht. Warum also Daniele? Er kommt noch aus einer Zeit von DSDS, inder die Sendung noch an alte Erfolge anknüpfen konnte. Außerdem sagt der Name dem ein oder anderen doch noch etwas, oder? Das dürfte vor allem an seiner extrovertierten und bunten Außendarstellung liegen. Auch die Verbindung Dieter Bohlen und ESC gab es schon einige Male und könnte eine Fortsetzung vertragen. Der in Italien geborene Negroni gewann 2012 Silber in der neunten Staffel und ist heute auch erst 22 Jahre alt. Seine Alben aus den Jahren 2012 und 2013, erreichte in Deutschland und Österreich die Top-10, sein Debütalbum erklomm sogar Platz 1 in Österreich. Bis auf seine Debütsingle, konnte keine weitere überzeugen. 2013 chartete seine letze Single, 2015 veröffentlichte er eine weitere:




6. Wincent Weiss

Wo wir grade bei DSDS sind: Im Zuge von Tim Bendzko und Andreas Bourani, hat sich auch dieser Sänger auf den Deutsch-Pop spezialisiert. in Schleswig-Holstein geboren, nahm er 2013 an DSDS teil und schafft es in die Top30. Dort war für den heute 24 Jahre alten schon Schluss. Er veröffentlichte einige Covers im Internet, welches zwei Jahre später von den DJ´s gestört aber Geil als Remix verwendet wurde und Platin in Deutschland erreichte. Es wurde Rang 6 in den Charts erreicht, konnte sich dabei sogar über ein Jahr in den Charts halten, ein echter Dauerbrenner also. Darauf folgten zwei weitere erfolgreiche Singles mit Musik sein und Feuerwerk. Sein 2017 erschienenes Album erreichte Platz 3 in Deutschland. Somit siedelt sich das junge Talent langsam aber sicher in der deutschen Musiklandschaft an. Dazu hat er bewiesen, dass er keinen Zufallstreffer gelandet hatte, sondern die Situation perfekt für sich ausnutzen konnte. Moderner deutscher Sound, gute Texte, vorgetragen von einem smarten und guten Live-Sänger.



7. Leslie Clio

Von einem aufsteigenden Stern zu einem fallenden Kometen. Die Hamburgerin war vor allem in Radio mit ihrer Trilogie an Singles zwischen 2012-2015 erfolgreich. In den Charts allerdings, konnte sie in keinem Land die Top20 erreichen. Aus ihrem 2017 erschienenen Album (Platz 64) chartete kein einziger Song. Die mittlerweile 31-jährige hat auch schon einiges an Erfahrung für den ESC vorzuweisen. So war sie 2015 in der deutschen Fachjury und ihre Favoriten waren die modernen Beiträge aus Lettland und Belgien, sowie die berührende Ballade aus Russland. Alle drei Songs landeten am Ende in den Top-6. Geschmack hat sie schon mal, aber kann sie das auch auf ein Lied ummünzen? Naja, hohe Lyrik sollten wir nicht von ihr erwarten, dafür Gute-Laune-Pop. Auch 2016 hatte sie eine Aufgabe, als sie auf ONE und auf eurovision.de ein paar Beiträge bewertete. Ihr Auftritt war dabei, nett gesagt, sehr speziell. Man könnte auch sagen verpeilte Blondi. Ob sie die richtige für uns wäre? Eine Option auf jeden Fall.




8. Broilers

Zum Abschluss noch ein paar lautere Töne. Wann gab es den letzten guten Rockbeitrag beim ESC? Ich bin verleitet ins Jahr 2014 den Song Something better aus Finnland zu nennen. Also könnten es in Lisboa 2018, 4 Jahre keinen guten Rocksong gegeben haben. Um das zu verhindern würde ich die diesjährigen Gewinner des ECHO´s empfehlen, die Broilers. Die Punkrock-Gruppe aus Düsseldorf, um Frontmann Sammy Amara (38), gründete sich bereits 1992. Sie konnten zwei Alben auf Platz 1 setzen und Rang 27 in den Single Charts war bisher ihr größter Einzelerfolg. Die Band besteht aus 4 Männern und einer Frau am E-Bass. Warum denn nicht? Avantasia haben 2016 eine große Fanbase beim Vorentscheid gewonnen und im Nachhinein hätte man sie statt der Manga-Braut schicken MÜSSEN. Aber anstatt in der Vergangenheit leben, könnten wir es in der Gegenwart besser machen. Voraussetzungen: Sie nehmen teil und haben den perfekten Instant-Appeal. 








Das sind also meine beiden Vorschläge, was der NDR macht, steht auf einem anderen Stern. Vielleicht wird dieses Jahr eine rationale, gut überlegte und sensationelle Idee nicht vom NDR abgelehnt. Die Konzepte sind vielfältig, doch auch bei der Umsetzung kann man viel falsch machen. Partizipation ist leider nicht möglich, da der NDR unter Führer Schreiber, das alles intern regelt. Was in anderen Länder klappt, scheint hier zu scheitern. Vor allem liegt es daran, dass wir keine klare Linie haben. in Dänemark gibt es einen Vorentscheid, der schon Tradition hat. Nach den Misserfolgen 2015 und 2016, wurde 2017 neue Details verändert, sodass nur Solokünstler starten durften. Wir wechseln zwischen Clubkonzert (2015), interner Nominierung (2016), zu Castingshow mit Song-Künstler-Puzzle (2017). Wir wechseln die Konzepte, wie Lothar Matthäus seine Frauen. So langsam sollten wir uns entscheiden, doch auch die Fixierung auf ein Projekt nach Misserfolg scheint zweifelhaft. Der einfachste Weg: Wir überzeugen dieses Jahr mit einem Konzept und führen es länger fort. Voraussetzung hierfür wäre jedoch ein Erfolg 2018.

Vielleicht ja mit einem der oben genannten Künstler?