Da der Sender am 30.Juni jegliches Signal stoppt und kein Programm mehr ausstrahlt, könnten dunkle Zeiten auf die bosnischen Zuschauer zukommen. Ich bin nicht wirklich gut über die verzweigte Rechtesituation in Bosnien informiert, aber der Sendestopp könnte dazu führen, dass die finale Phase der EM nicht ausgestrahlt wird. Aber auch die Olympischen Spiele in Rio sind in Gefahr.
Hier die Rundfunkanstalt in Sarajevo. Das Gebäude zeigt bereits die Probleme.
Durch dieses Auflösen kommt man der EBU zuvor, bei denen wahrscheinlich die Schulden gemacht wurden. Ich hoffe wirklich, dass sich die Zahlen auf diese Schulden beziehen, da die EBU ja schon Schritte angedroht hat. Mit dieser Aktion kam man der EBU allerdings zuvor und unterbricht nur die Mitgliedschaft und wird nicht wie Rumänien ausgeschlossen. Das hat wahrscheinlich den Vorteil, dass man einfacher wieder eintreten kann.
Aber die Probleme bleiben natürlich da, werden aber nur an andere Institutionen abgegeben. Denn die EBU wird natürlich weiterhin auf ihr Geld pochen und wenn die bosnische Regierung das nicht liefern kann, scheut die EBU bestimmt nicht vor weiteren Maßnahmen.
Somit natürlich zum elementaren: Zur ESC-Teilnahme. Denn die ist für 2017 sehr sehr unwahrscheinlich und im aktuellen Status unmöglich. Es ist nämlich nicht bekannt, wie lange der Sender vom Netz geht. Aber selbst, wenn es eine wirklich nur kurze Zeit wäre, müssten ja noch die Schulden beglichen werden. Somit darf man sich für 2017 schon einmal verabschieden.
Falls nun mit dem Argument gespielt wird, dass sie doch 2016 nicht zum Contest zurückkehren hätten dürfen, wenn es finanziell doch so schlecht um sie stand, hat man sich nicht informiert. Denn die Rückkehr wurde ausschließlich durch private Sponsoren und die Künstler bezahlt. Die öffentliche Hand und damit der staatliche Sender zahlten keinen Cent. Das war wahrscheinlich auch gar nicht möglich.
Somit müssen wir uns nach Rumänien im letzten Jahr von der nächsten ESC-Größe verabschieden. Bosnien sorgte für einige unvergessliche Momente beim ESC. Sei es Deen 2004 mit seinem Fremdschäm-Song "In the disco" oder das Flüchtlingsdrama meets Romeo und Julia in 2016 , wieder mit Deen, Bosnien war immer für den Augenblick gut.
Und was wünschen wir Bosnien? Auf gar keinen Fall eine überschnelle Rückkehr. Ein gesunder Sender, der zwar im Aufbau mehr Zeit benötigt, aber dann stabil und möglichst jährlich teilnehmen kann. Hoffen wir, dass man es schafft die Korruption einzudämmen und den Rundfunkbeitrag überall erheben zu können. Dazu braucht man die Unterstützung und den Willen der Politik. Und daran könnte es scheitern. Bosnien ist nicht tot, sondern auf einer Reise. Und damit wir sie bis zur Rückkehr gut in Erinnerung behalten, schauen wir einfach die alten Beiträge.
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