Lisboa 2018

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Sonntag, 28. Februar 2016

Norwegen will das Eis brechen und endlich wieder gewinnen!

Es ist Super Saturday! Nachdem Moldawien, Slowenien, Finnland und Ungarn diesen eröffneten, startete Norwegen um 20:55 Uhr und damit als Letzer in den Abend. Norwegens nähere ESC-Geschichte ließt sich sehr überzeugend: Bei den letzten 3 ESC´s immer in den Top10, seit 2003 mit 2 Ausnahmen immer im Finale und natürlich der Sieg 2009 von Alexander Rybak in Moskau. 

Somit war Norwegen natürlich unter Druck, diese erfolgreiche Bilanz zu halten. 10 Acts kämpften also um das Ticket in einem mehrstufigen Vorentscheid. Es gab kein Semifinale, alle 10 Acts wurden vom NRK bestimmt. Diese 10 trugen ihr Lied vor und 4 von ihnen qualifizierten sich zum Superfinale. Darin sangen sie ihr Lied erneut und  dann kam das Televoting, indem jede norwegische Region ihre Punkte vertrug. Etwas unnötig, da ja die Norwegen nicht zu stark variierende Geschmäcker haben. Die Südnorweger mögen das gleiche wie die Nordnorweger, oder hab ich was verpasst? Was aber niemand zu diesem Zeitpunkt wusste war, dass wir hier Zeugen eines Erdrutschsieges waren.

Aber von vorne: Der Vorentscheid begann mit einer sensationellen Musicalnummer, in welcher mit viel Humor von der Moderatorin, das ESC Geheimrezept ausgeplaudert wurde. Die Vorgeschichte davon war, dass die Norweger mit ihrem U-Boot nach Stockholm fuhren, um die Geheimnisse des aktuellen Klassenprimus herauszufinden. 


Dieser Einstieg war der mit Abstand BESTE seit Stefan Raab 2011 beim ESC: 

Das Feld war für norwegische Verhältnisse sehr schwach, aber immer noch überdurchschnittlich. Aber diese fehlende Qualität hatte zur Folge, dass 2 Spaßacts im Finale standen.

Eine davon war die Gruppe The hungry hearts mit ihrem Lied Laika. Mit ihrem sehr an Verka 2007 angelehnten Lied, singen sie außerdem von den Straßen Moskaus, auf denen diese Frauen MIT ihren weiblichen Partnern herumflanieren. Außerdem die deutsche Stelle:" Der Untergang ist jetzt, der Untergang ist hier." Einen solchen Act hatten wir schon zu lange nicht mehr, zu lange! Trash gehört zum ESC wie Ralph Siegel zu ihm gehört. Die Norweger werden sich am Ende leider gegen Laika entscheiden...



Einige Acts haben keine namentliche Erwähnung verdient, daher kurze Zusammenfassung: 2 alternde, völlig unnötige Rockbands, eine kleine schwarze Meghan Trainor Nachahme, eine Disney-Oper und eine Frau, die mit Schaufensterfiguren singt?!

Kurzer Einschub: ALLE Inszenierungen heute waren der pure Wahnsinn, Klasse Norwegen und Hefte raus Europa!

Die 4 nicht genannten Acts kamen ins Superfinale: Eine Boygroup, eine Helene Fischer, ein jamaikanischer Spaßsong und die norwegische Quotenblondine. 

Mein Favorit war im Superfinale (Wer hät´s gedacht) Heleeeneeeee!

Laila Samuels heißt sie wirklich und ihre dunkle Ballade Afterglow war wunderbar inszeniert und die Hook war der hammer! Am Ende wurde sie 4...


Es gewann mit einem riesigen Abstand die Quotenblondine, namentlich Agnete mit ihrem Song Icebreaker. Ihr Kleid sah zwar aus, wie Oma´s Gardienen, aber darum geht es ja nicht:

Die goldenen Stimmen sind das Endergebnis


Icebreaker verusucht musikalisch einen sehr interessanten Trick, den ich in dieser Form noch nie gehört habe. Die Verse lassen stark an einen typischen Europopsong vermuten. Doch im Refrain halbiert sich das Tempo und es wird zur klassischen Ballade. Sehr interessanter Versuch, Aufmerksamkeit bekommt sie dadurch auf jeden Fall.

Bei der Inszenierung müssen wir bis Mai warten, denn was sie in Norwegen hatte, kann ich mir beim ESC nicht vorstellen: Ein 8-eckiger LED- Oktaederzylinder, natürlich mit integrierter Treppe, indem hinter den LED-Wänden eine Tänzerin war. Puh, das in Worte zu fassen fällt schwer. Das bekommt die Bühnencrew in Stockholm wahrscheinlich nicht aufgebaut, also komplett neue Bühnenshow!

Für Stockholm sehe ich keine Probleme. Ob sie gewinnen kann ist allerdings fraglich, da unter Umständen einigen Zuschauern dieser unerwartete Wechsel im Beat nicht gefällt. Im Finale wird sie stehen, was dann geht, das muss man sehen. Top10 ist locker drin, mehr ebenso, wenn sie es schafft, das Eis zwischen ihr und dem Publikum zu brechen....

Hier Agnete aus Norwegen mit dem Lied Icebreaker:



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