Am Freitag erlöste die EBU uns endlich und gab die Startreihenfolge in den Semifinals bekannt. Wie immer nach dieser Bekanntgabe, gab es riesige Schockwellen, die durch das ESC-Universum flogen. Ob ein Song zwischen 1-9 oder 10-19 antritt, entschied das Los, die genaueren Positionen wurden vom Regisseur des ESC´s nach dramaturgischen Aspekten eingeordnet. Die Bekanntgabe kam dieses Jahr recht spät, was eigentlich ein Zeichen sein sollte, das sie gut durchdacht sei. Semifinale 1 gibt es hier. Schauen wir sie uns einmal an:
1. Lettland
2. Polen
3. Schweiz
4. Israel
5. Weißrussland
6. Serbien
7. Irland
8. Mazedonien
9. Litauen
10. Australien
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11. Slowenien
12. Rumänien
13. Bulgarien
14. Dänemark
15. Ukraine
16. Norwegen
17. Georgien
18. Albanien
19. Belgien
Die Startposition ist ein oft unterschätzter Faktor, der schon oft für Dramen gesorgt hat. Wie auch im Finale gilt: Je später, desto besser. Das zweite Semifinale gilt als das schwächere, da hier das Feld nicht so homogen ist und die durch Diaspora ohnehin bevorteilten Länder, einen starken Beitrag schicken.
Die Regisseure können natürlich nicht alle Länder glücklich machen und ich persönlich finde, dass es eine durchaus diskussionswürdige Entscheidung ist. Aber die Quoten für die Qualifikation werden sich nun deutlich verschieben, natürlich in die Richtung der Spätstarter. Ein Orakelspruch wird im Laufe der Woche veröffentlicht werden, meine persönliche Meinung folgt ebenfalls in diesem Post.
Zunächst für die Statistikfreunde eine Qualifikationsquoute für jeden Startplatz seit Einführung des zweiteiligen Halbfinalsystem 2008:
Startplatz 1: 50%
Startplatz 2: 56%
Startplatz 3: 31%
Startplatz 4: 38%
Startplatz 5: 38%
Startplatz 6: 69%
Startplatz 7: 56%
Startplatz 8: 50%
Startplatz 9: 50%
Startplatz 10: 63%
Startplatz 11: 31%
Startplatz 12: 63%
Startplatz 13: 69%
Startplatz 14: 81%
Startplatz 15: 69%
Startplatz 16: 60%
Startplatz 17: 83%
Startplatz 18: 88%
Startplatz 19: 80%
Wenn man also nur nach Statistik geht, würden sich die grün hinterlegten Plätze qualifizieren. Aus dieser Statistik geht eindeutig hervor, dass es sehr wohl auf die Startposition ankommt, wobei Platz 18 der beste ist und Platz 3 & 11 der undankbarste. Aber es kommt natürlich auch darauf an, wer vor und nach dir startet.
Somit kommen wir zu den Gewinnern und den Verlierern dieses Semifinals:
Unter den Gewinnern sind:
Lettland
Mazedonien
Australien
Ukraine
Georgien
Albanien
Belgien
Lettland darf relativ überraschend den ESC eröffnen. Natürlich ist diese Position nicht gerade beliebt, aber durch drei ruhige Balladen nach ihm, kann er sich ziemlich gut absetzen.
Mazedonien kann auf die stimmliche Gottheit Kaliopi setzen. Ziemlich weit hinten und dann noch zwischen zwei stimmlich wackeligen Acts, besser hätte es kaum kommen können.
Australien bekam den letzten Platz in der ersten Hälfte und startet direkt vor der schwachen Taylor-Swift Attrappe.
Die Ukraine startet nach den unnötigen Liebessoldaten und somit wird der Kontrast zu ihrem ernsten Song noch größer.
Albanien und Georgien sind überraschend dort hinten zu finden und haben das Glück, dass kein großer Favorit mehr nach ihnen kommt. Dadurch werden sie auf jeden Fall mehr Votes bekommen, als bisher erwartet.
Der größte Gewinner der Auslosung ist mit ziemlicher Sicherheit Belgien. Den beliebten Startplatz besetzt, der unmittelbar vor der Leitungsöffnung erklingt und als letzter Eindruck stehen bleibt.
Aber wo es Gewinner gibt, gibt es auch Verlierer. Diese sind:
Schweiz
Weißrussland
Irland
Slowenien
Dänemark
Die Schweiz hat neben dem Unglück, mit der Nummer 3 zu starten, auch noch das Pech, dass Rykka zwischen 2 deutlich stärkeren Balladen im Sandwich steckt. Mit ihrer wackeligen Stimme kann sie praktisch gleich in Kanada bleiben. Sie ist meine größte Favoritin auf den letzten Platz.
Weißrussland und Irland teilen das Schicksal recht früh und unglücklich eingeteilt zu sein. Beide sind im Sandwich von unglaublich guten Sängern, mit denen sie nicht einmal ansatzweise mithalten können. Dazu sind beide Songs auch noch relativ platt.
Slowenien muss direkt nach Australien ran und wurde als erstes von der zweiten Hälfte zugeteilt.
Dänemark muss sich zwischen den beiden Powerfrauen aus der Ukraine und Bulgarien behaupten. Mit diesem Song eine nahezu unmögliche Herausforderung.
Fazit: Das Ende dieses Semifinals und die hohe Balladenkonzentration zum Anfang überraschen durchaus. Als Spannungseffekt finde ich diesen Außenseiterschluss gar nicht übel. Nur die vielen Balladen zu Beginn, das hätte nicht sein müssen.
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