Am Freitag erlöste die EBU uns endlich und gab die Startreihenfolge in den Semifinals bekannt. Wie immer nach dieser Bekanntgabe, gab es riesige Schockwellen, die durch das ESC-Universum flogen. Ob ein Song zwischen 1-9 oder 10-18 antritt, entschied das Los, die genaueren Positionen wurden vom Regisseur des ESC´s nach dramaturgischen Aspekten eingeordnet. Die Bekanntgabe kam dieses Jahr recht spät, was eigentlich ein Zeichen sein sollte, das sie gut durchdacht sei. Semifinale 2 gibt es hier. Schauen wir sie uns einmal an:
1. Finnland
2. Griechenland
3. Moldawien
4. Ungarn
5. Kroatien
6. Niederlande
7. Armenien
8. San Marino
9. Russland
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10. Tschechien
11. Zypern
12. Österreich
13. Estland
14. Aserbaidschan
15. Montenegro
16. Island
17. Bosnien und Herzegowina
18. Malta
Die Startposition ist ein oft unterschätzter Faktor, der schon oft für Dramen gesorgt hat. Wie auch im Finale gilt: Je später, desto besser. Dieses Jahr gilt das erste Semifinale als das spannendere. Nicht, weil die Songs hier viel besser sind, sondern weil sie ausgeglichener sind. Das hängt auch damit zusammen, dass die sonstigen sicheren Qualifikanten, schwächere Songs beisteuern und damit für die Qualifikation wackeln.
Die Regisseure können natürlich nicht alle Länder glücklich machen und ich persönlich finde auch, dass es eine recht gute Entscheidung ist. Aber die Quoten für die Qualifikation werden sich nun deutlich verschieben, natürlich in die Richtung der Spätstarter. Ein Orakelspruch wird im Laufe der Woche veröffentlicht werden, meine persönliche Meinung folgt ebenfalls in diesem Post.
Zunächst für die Statistikfreunde eine Qualifikationsquoute für jeden Startplatz seit Einführung des zweiteiligen Halbfinalsystem 2008:
Startplatz 1: 50%
Startplatz 2: 56%
Startplatz 3: 31%
Startplatz 4: 38%
Startplatz 5: 38%
Startplatz 6: 69%
Startplatz 7: 56%
Startplatz 8: 50%
Startplatz 9: 50%
Startplatz 10: 63%
Startplatz 11: 31%
Startplatz 12: 63%
Startplatz 13: 69%
Startplatz 14: 81%
Startplatz 15: 69%
Startplatz 16: 60%
Startplatz 17: 83%
Startplatz 18: 88%
Wenn man also nur nach Statistik geht, würden sich die grün hinterlegten Plätze qualifizieren, die gelben teilen sich den 10. Platz. Aus dieser Statistik geht eindeutig hervor, dass es sehr wohl auf die Startposition ankommt, wobei Platz 18 der beste ist und Platz 3 & 11 der undankbarste. Aber es kommt natürlich auch darauf an, wer vor und nach dir startet.
Somit kommen wir zu den Gewinnern und den Verlierern dieses Semifinals:
Unter den Gewinnern sind:
Finnland
Armenien
Russland
Zypern
Island
Bosnien
Malta
Finnland darf die Show eröffnen und kann damit schon mal das ganze Potential der Bühne zeigen. Der catchy Song startet auch vor 2 schwächeren Songs, die Finnland noch besser da stehen lassen.
Armenien kommt nach dem einschläfernden Holländer und vor dem notgeilen Serhat aus San Marino. Dadurch kann sich das Lied noch besser absetzten.
Russland ist ebenfalls bei San Marino und vor der ruhigen Tschechin. Außerdem bekam er den spätesten Platz, der nach der Auslosung noch möglich war.
Island, Bosnien und Malta sind natürlich happy, weil sie das Feld beschließen dürfen und das praktisch schon die sichere Qualifikation ist.
Natürlich gibt es auch Verlierer, Die größten sind:
Griechenland
Moldawien
Ungarn
Niederlande
San Marino
Tschechien
Griechenland wird es nun noch viel schwieriger haben sich zu qualifizieren. Das wäre das erste Mal, dass es im Semifinale hängen bleibt.
Moldawien und Ungarn hatten sich natürlich die Eröffnung der Show oder einen späteren Startplatz gewünscht. Insbesondere Moldawien braucht mit Startplatz 3 praktisch gar nicht antreten.
Niederlande und San Marino haben zwar diesen späteren Startplatz bekommen, haben aber die ungeliebte Sandwichposition erwischt. Das bedeutet, dass sie von zwei wesentlich stärkeren Weißbrotscheiben eingeschlossen sind und dadurch schnell vergessen werden.
Doppelt bitter trifft es Tschechien. Die Sandwichposition wird noch durch den ersten Platz in der zweiten Hälfte verstärkt. Das war übrigens in den Foren der häufigste Kritikpunkt. Tschechien ist ja ohnehin schon ein ESC unbegeistertes Land und mit der nächsten verpassten Qualifikation wird das natürlich nicht besser.
Fazit: Bis auf Ungarn und Tschechien hat die EBU eine wirklich gute Startreihenfolge beschlossen, die wesentlich mehr Sinn ergibt, als z. B. die des letzten Jahres. Wie das im Semi 2 aussieht, folgt bald.
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