- Weißrussland
- Bosnien & Herzegowina
- Bulgarien
- Estland
- Israel
- Lettland
- Malta
- Serbien
- Spanien
- Schweiz
Aus bisher unbekannten Gründen, waren die bosnischen Teilnehmer nicht in Riga anwesend und so musste sich die Gemeinde mit 9 Songs vergnügen. Bei diesem ersten Treffen werden vor allem die ersten Kontakte geknüpft und manchmal sogar erste Freundschaften gebildet. Hovi aus Israel postete folgendes Bild auf Instagram, auf dem nur der estnische und der lettische Interpret fehlen.
Zunächst stand der Besuch Rigas auf dem Plan, bei dem Sanja (Serbien), Poli (Bulgarien),IVAN (Weißrussland) und Hovi (Israel) teilnahmen. Ob die anderen Nationen erst später ankamen und deshalb verhindert waren, weiß ich leider nicht. Auffällig bei diesem Rundgang war, dass Poli und Sanja sehr freundschaftlich miteinander umgingen, fast so, als würden sie sich schon seit langem kennen. Das Hovi bei den beiden Diven mit seiner Art super ankommen würde, war schon davor klar. IVAN stand immer etwas abseits, was sicherlich auch mit seinen mäßigen Englischkenntnissen verbunden ist. Jeweils bei Wiwibloggs und bei Esckaz, den beiden größten ESC-Blogs, gaben sie Interviews, die ich jetzt einmal zusammenfasse:
1. Ivan aus Weißrussland:
Zunächst musste der 1,94 m Hüne sich logischerweise zu dem im Internet verbreiteten Video äußern, dass ihn nackt mit echten Wölfen zeigt, die er auch in Stockholm haben möchte. Er sagte, dass die Wölfin Shakira zwar einige Male nach ihm geschnappt hätte, aber nur, um ihm seine Grenzen zu zeigen. Er stehe voll hinter der Idee, nackt unter Wölfen zu performen, da er eine Brücke zwischen Menschen und der Natur bauen will. Das habe dann natürlich keinen sexuellen Hintergrund, sondern sei rein künstlerisch begründet. Und wenn er Leder an hätte, sähe er ja aus wie ein Jäger und er tritt nur deshalb nackt auf, um Verwirrungen zu vermeiden, natürlich...
Er zählt unter anderem Eric Clapton als musikalisches Vorbild auf und gibt offen und ehrlich zu, dass er natürlich etwas Druck verspürt, da ein ganzes Land auf ihn setzt. Er wurde sogar in der Moskauer Metro erkannt und glaubt daher, dass er in Russland berühmt sei. Und zum Abschluss verrät er noch, dass er nach dem ESC natürlich ein Album auf den Markt bringen wird, das vor allem im Bereich Rock anzusiedeln sein soll.
In den kurzen gesanglichen Auszügen, die er a-capella von sich gab, konnte man eine starke Verbesserung was den Gesang angeht feststellen. In den Interviews hat er eine gewisse Kühle und Distanz zum Interviewer eingehalten und öfters den Blick zu seinem Manager gesucht. Das kann natürlich daran liegen, dass er der Sprache nicht wirklich Herr ist und daher etwas unsicher wirkt. Aber Sympathiepunkte erhält er deshalb natürlich nicht, aber er hat sich wesentlich besser verkauft als seine Vorgänger aus Weißrussland.
2. Poli aus Bulgarien:
Poli erklärte zunächst, dass sie den Song in nur sehr kurzer Zeit produziert habe und sie daher auch als letzter Act den Song veröffentlicht hat. Sie wurde intern vom bulgarischen Sender nominiert, da sie erfolgreich den JESC 2015 moderiert habe und dadurch den Verantwortlichen gezeigt hätte, dass sie erneut ihr Land repräsentieren könnte. Sie mied es übrigens ihren Song, als Hymne für die Mitglieder der LGBT zu bezeichnen, sondern sagte, dass Liebe die stärkste Verbindung sei, die auch Hass nicht trennen könnte.
Dann wurde sie natürlich noch zu ihrem überraschenden Semifinalaus beim ESC 2011 befragt. Sie antwortete, dass sie natürlich traurig gewesen sei, dass sie den Song nur einmal performen konnte. Allerdings habe sie sich das Ziel gesetzt, dieses Jahr ihren Song dreimal zu singen, also den ESC zu gewinnen. Außerdem ist sie der Meinung, dass der ESC sich mehr in Richtung Westeuropa verschoben hätte und dadurch die traditionellen Klänge aus Osteuropa verloren gingen. Für sie sei das aber kein Problem, da sie Pop und Rock so sehr liebt.
Poli machte einen souveränen und freundlichen Eindruck und man sieht bei ihr die ganze Erfahrung, die sie bereits gesammelt hat. Stimmlich war sie etwas wacklig, aber dennoch souverän. Der Begriff Medienprofi umschreibt sie wohl am besten.
3. Jüri aus Estland:
Zunächst erzählte er seine kleine Anekdote zu seiner so tiefen Stimme. Vor dem Stimmbruch habe er nämlich eine ungewöhnlich hohe Stimme gehabt und musste daher im Chor immer bei den Mädchen sitzen. Er wünschte sich wieder bei den Jungs zu sitzen und mit 15/16 wurde seine Hoffnung erfüllt. Er fülle keinen Druck, obwohl er ja schon zwei Wettbewerbe gewonnen hat. Er sei erst 21 und fühle sich grade wie der König der Welt.
Auf sein Lied angesprochen sagt er, dass die größte Herausforderung für ihn ist, seinen heiteren Charakter nicht im düsteren Lied zu zeigen. Das Lied spiegelt nämlich das Gegenteil seiner selbst da. Er hat auch den ganzen Socialmedia Rummel um seine Person als Mitglied der Baltic boys nicht wahrgenommen. Bei seinem Auftritt wird er sich an seinem Vorentscheid beziehen und diesen mit einigen Überraschungen noch mysteriöser gestalten. Ach ja und das obligatorische Album wird wohl im Herbst erscheinen.
Für mich war er ganz klar der Gewinner dieses Treffens. Er war sowohl in den Interviews, als auch in der Pressekonferenz extrem locker und auch für Späße zu haben. Sein Englisch ist ebenfalls ausgezeichnet und man spürt und sieht, dass dieser junge Mann wirklich den Moment genießt.
4. Hovi aus Israel:
Zunächst erklärte er, dass er mit 14 Jahren seinen Namen in Hovi ändern ließ, weil er diesen Namen wesentlich geeigneter für seine Person fand. Er erklärte, warum er den Songwechsel durchführte. Zwischen den Zeilen konnte man verstehen, dass es größtenteils wegen der schlechten Resonanz vollzogen wurde. Beim Videodreh hatte er Angst, dass ihn die Drohnen die Haare abschneiden und niemand zerstört Hovi´s Haare! Über die Performance lässt er keinen Mucks raus, aber er verneinte nicht, dass Drohnen auf der Bühne fliegen könnten. Er macht keinen Hehl daraus, dass der ESC für ihn eine riesige Plattform ist und sich dadurch seine Albumverkäufe extrem steigern werden. Doch er sagt es auf eine so sympathische Weiße, dass man ihm gar nicht böse sein kann. Er mag die Sonne Tel Avivis übrigens nicht, da sein Make-Up deshalb immer verläuft, außerdem ist Adele sein großes Vorbild.
Hovi zeigt in seiner Erscheinung genau das, was ich mir von ihm für ein erfolgreiches Abschneiden erhofft habe. Er ist der Quotenschwule. Das hört sich jetzt natürlich böse an, aber ich meine es als Kompliment und sehe es als Vorteil. Denn Hovi wird bei dem großen schwulen Publikum super ankommen und seine ganze Aura ist die einer big city bitch. Sobald er in einem Raum ist, erstrahlt dieser im Lichte des Spaßes und seine Schlagfertigkeit macht ihn noch besser. Auch sein Englisch war exzellent und er hat mich mit diesem ersten Auftritt voll und ganz überzeugt und ich sehe wieder Hoffnung für das Finale für Israel.
5. Justs aus Lettland:
Wie auch die Acts zuvor, erklärte er, dass er nichts zu seiner Performance im Mai sagen darf, sie aber deutliche Unterscheide zum Vorentscheid haben wird. Die Kooperation mit Aminata war eher zufällig, bei einem anderen lettischen Musikwettbewerb lernten sie sich kennen und hielten den Kontakt, der dann schließlich zum Song führte.
Er fühlt des Weiteren keinen Druck, obwohl das Interesse am ESC dank Aminata 2015 doch spürbar gestiegen sei. Auch ihm ist das Baltic Boys Video unbekannt und auch mit den Songs seiner Konkurrenten hat er sich noch nicht beschäftigt. Überraschend war allerdings sein klarer Seitenhieb gegen Ivan, dem er vorwirft, dass es darum geht den besten Song darzubieten und nicht alles aufgeblasen zu gestalten, wie z.B. nackt unter Wölfen zu tanzen.
Ein souveräner, wenn auch nicht ganz überzeugender Eindruck bleibt bei mir von ihm stehen. Er war sehr konzentriert und ehrlich, hat aber die Interviews scheinbar tot ernst genommen. Auch als Gastgeber einen Gast so direkt zu beleidigen, war nicht unbedingt der schlauste Satz. Dennoch ist Justs ein sympathischer Mensch, der auch recht gut Englisch spricht.
Fazit: Wie kamen die einzelnen Acts an?:
Weißrussland: -
Bulgarien: 0
Estland: ++
Israel: +++
Lettland: -
--------------------------------------------------------Teil 2 folgt---------------------------------------------------
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen